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Rennfeld von Nordosten:
Wunderbare Aussicht vom nordwestlichsten Außenposten des Grazer Berglandes
Rennfeld von Nordosten Abbildung 1
Abb. 1

Das Rennfeld (Abb. 1), der Hausberg von Bruck an der Mur, ist einerseits der nordwestlichste Außenposten des Grazer Berglands und andererseits der westlichste Gipfel der Fischbacher Alpen. Von allen Seiten führen Wege auf diesen – auf Grund seiner Lage – beliebten Aussichtsberg. Wir wählen für diesen Wandertipp die Wallfahrtskirche Maria Rehkogel (Abb. 2) in Frauenberg als Ausgangspunkt.

Gleich hinter der Wallfahrtskirche (939 m), die man von St. Marein im Mürztal auf einer Bergstraße erreicht, gibt es einige Parkplätze, die aber an Sonntagen und speziell an Marienfeiertagen schnell voll besetzt sind. Bereits hier sind im Süden das Rennfeld (Abb. 3) – unser späteres Ziel – und im Norden der Hochschwab (Abb. 4) gut zu sehen. Der Wanderweg beginnt neben dem ehemaligen Gemeindeamt und führt fast eben und mit schöner Aussicht zu einem Wald. Nach ein paar Schritten zweigt rechts unser Aufstiegssteig vom Weg Richtung Jäger Alm ab. Zunächst steil durch den Wald und in weiterer Folge über eine Wiese strebt man einem neu errichteten Haus und einer Straße zu. Auf diese biegen wir links ab, verlassen sie aber in einer Linkskurve bei einem Wegkreuz bald wieder. Nicht allzu steil geht es auf einem breiten Steig (Nr. 715) in einem Wald aufwärts, bis man die nächste Forststraße erreicht, auf der man nun etwa 10 Minuten weiter aufsteigt. Gut sichtbar ist hier alles markiert, wir biegen rechts auf einen Steig ab, der zunächst – den Hang querend – aufsteigt und dann mit Hilfe einer Serpentine an Höhe gewinnt. Danach folgt, bevor wir erneut die Forststraße erreichen, ein sehr steiles Wegstück. Wir bleiben aber nur ganz kurz auf der Forststraße, die wir an einer Weggabelung wieder verlassen. Bis hierher – wir haben an dieser Stelle die 1.200-Meter-Marke erreicht – sind wir etwa 45 Minuten unterwegs.

Auf einem steinigen Steig geht es hinauf auf einen Kamm, der – nur mäßig ansteigend – einige Felsen aufweist, die aber alle gut und sicher zu umgehen sind. Ein weiteres Mal queren wir eine Forststraße und nähern uns schnell einem vor allem an warmen Sonnentagen schweißtreibenden Wegstück. Im lichter werdenden Wald wird unser nun weniger steiniger Steig immer steiler. Nach der nächsten Forststraßen-Querung (ca. 1.400 m) wird der Steig zwar erneut etwas weniger steil, jedoch führt uns unser Pfad auf eine größere Lichtung mit schöner Sicht zum Mürztal (Abb. 5), auf der es weiter aufwärts geht. Nachdem eine weitere Forststraße (ca. 1.500 m) gequert werden muss, erreichen wir wieder bewaldetes Terrain, das auf jetzt wieder steinigem Steig mit Serpentinen bewältigt wird. Dann wendet sich der Steig nach links und führt über sehr viele Steine weiter hinauf zu einer Lichtung. Vorbei an einem Gedenkkreuz sind es jetzt nur noch wenige Höhenmeter bis zum weithin sichtbaren Ottokar-Kernstock-Haus (1.619 m,). Über eine kleine Gipfelwiese geht es hinauf zum höchsten Punkt des Rennfelds (1.629 m), das Gipfelkreuz steht einige Meter unterhalb in Richtung Bruck an der Mur (Abb. 6). Vom Ausgangspunkt auf das Rennfeld benötigt man für knapp 700 Hm etwa 1¾–2,0 Stunden.

Bei guter Sicht ist das Rennfeld ein prächtiger Aussichtsberg: Weite Teile der steirischen Bergwelt sind von hier zu sehen, allen voran die Hochschwab-Region im Norden und das Grazer Bergland mit dem benachbarten Hochlantsch im Süden. Um bei der Identifizierung der vielen Gipfel im Umkreis behilflich zu sein, hat man an der höchsten Stelle einen runden Metalltisch mit Pfeilen und Bergnamen aufgestellt. Eine Befürchtung muss hier leider ausgesprochen werden: Das weitläufige Gipfelplateau ragt heute knapp über die Waldgrenze hinaus. Es kann passieren, dass es schon in wenigen Jahren mit der tollen Rundumsicht vorbei ist! Hoffentlich nicht! Nach dem Besuch des Gipfels lädt das Ottokar-Kernstock-Haus (Abb. 7) zur Einkehr ein.

Wer es eilig hat, der steigt in ca. 1½–1¾ Stunden wieder auf dem Aufstiegsweg ab. Um einiges länger und vor allem anstrengender und auch anspruchsvoller ist der Abstieg über den Buchecksattel. Der Weg dorthin, der auch ein Weitwanderweg ist, beginnt ebenfalls beim Ottokar-Kernstock-Haus. Am Anfang über freies Terrain und dann im Wald – gesäumt von Heidelbeeren – geht es in rund 45–50 Minuten abwechselnd steil und weniger steil abwärts. Auf der rechten Seite ist an den wenigen waldfreien Stellen der mächtige und felsige Aufbau des Hochlantsch (Abb. 8) zu bewundern. Am Buchecksattel (1.275 m), auf dem ein markanter Wegweiser (Abb. 9) steht und auf dem man bereits die halben Hm des Abstiegs bewältigt hat, zweigen wir links in Richtung Norden ab. Nach einem kurzen ebenen Wegstück wird es mühsamer: Auf einem schmalen, wenig begangenen Steig wird längere Zeit ein steil abwärts fallender Hang gequert. Nach rund 15 Minuten, in denen es knapp 100 Hm abwärts geht, erreichen wir erneut eine Forststraße, die wir in einer Kurve, in der auch das Beteggkreuz am Wegesrand steht, aber bald wieder verlassen. Sehr steil geht es rechts einige Hm hinunter zu einer weiteren Forststraße, die gequert wird. Nun folgt ein recht anspruchsvoller und anstrengender Teil. Kurz die Wallfahrtskirche Maria Rehkogel und den Hochschwab im Hintergrund vor Augen muss auf einem schmalen, steinigen Steig in einem weiten Bogen ein Graben durchwandert werden. Im Bereich einer Bachquerung steht nicht so trittsicheren Wanderern für einige Meter ein Sicherungsseil zur Verfügung. In diesem Teil des Abstiegs sind auch ein paar Gegensteigungen zu meistern. Ein weiteres Mal gelangen wir auf eine Forststraße, die aber gleich wieder links verlassen wird. Nach einer weiteren Hangquerung stehen wir endlich – nach knapp einer Stunde vom Buchecksattel – vor der bewirtschafteten Jäger Alm (1.011 m, Abb. 10).

Von hier geht es in etwa 30 Minuten zuerst auf einer Forststraße und dann auf breitem Weg zurück nach Frauenberg, wobei dort die barocke Wallfahrtskirche (Abb. 11) unbedingt besucht werden sollte. Für den gesamten, in mehrfacher Hinsicht um einiges aufwendigeren Rückweg über den Buchecksattel muss man 2¼–2½ Stunden einplanen, aber es lohnt sich!

HM/Zeit:
Von Frauenberg über Weg Nr. 715 auf das Rennfeld ca. 700 Hm in etwa 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg) bzw. 1½–1¾ Stunden (Abstieg); Rückweg zum Ausgangspunkt via Buchecksattel zusätzliche 50 Hm in ca. 2¼–2½ Stunden.
Zeitraum:
April–November
Anforderungen:
Auf- und Abstieg auf Weg Nr. 715 technisch einfach, aber phasenweise recht steil und schweißtreibend, auf dem anspruchsvolleren Rückweg zum Ausgangspunkt via Buchecksattel ist an einigen Stellen Trittsicherheit notwendig!
Highlights:
Blick zu den Grazer Hausbergen (Hochlantsch) und zum steirischen Kalkgebirge (Hochschwab, Hohe Veitsch), die barocke Wallfahrtskirche Maria Rehkogel.
Anfahrt:
Auf der Schnellstraße S 6 (Semmering-Schnellstraße) bis Abfahrt St. Marein/Kapfenberg und dann Richtung Frauenberg abzweigen. Auf einer Bergstraße ca. 7 km bis zur Wallfahrtskirche Maria Rehkogel.
Einkehr:
Ottokar-Kernstock-Haus, Jäger Alm, GH in Frauenberg
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°20‘30‘‘/47°25‘34‘‘
Rechtswert (UTM): 525780 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5252585 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4217
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