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Fensteralpe:
Grandioser Blick auf die steirischen Kalkalpen
Fensteralpe Abbildung 1
Abb. 1

Eine meist weite Anreise über kurvenreiche, schmale Schotterstraßen sowie längere, etwas anspruchsvollere Wegstrecken muss man bei Wanderungen auf die Fensteralpe (1.642 m, Abb. 1) auf sich nehmen. Trotzdem erfreut sich dieser Gipfel der Grazer Hausberge westlich der Mur auf dem Gleinalm-Kamm bei Bergwanderern großer Beliebtheit. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass man von dem knapp über die Baumgrenze herausragenden Grasgipfel einen grandiosen Blick auf die Steirischen Kalkalpen – allen voran auf die Hochschwab-Region – genießt. Beim Abstieg wiederum ist die steirische Landeshauptstadt Graz gut zu sehen.

Ausgangspunkt des nachfolgenden Wandertipps ist die Plotscherbauerhütte (1.133 m, Abb. 2), von deren Terrasse man Richtung Osten (Abb. 3) den Schöckl (1.445 m) erblickt. Bereits während der Fahrt zu dieser bewirtschafteten Almhütte kann man sich von der Schönheit der Landschaft im Grazer Umland (Abb. 4) überzeugen. Gleich oberhalb der Hütte befindet sich ein Parkplatz, von dem wir unsere Tour Richtung Nordwesten starten. Zu Beginn steil auf einem durchwegs gut markierten, breiten, steinigen Weg wandern wir mit Querung einer Forststraße an den bewaldeten Osthängen des Thomaskogels (1.301 m) aufwärts. Bei der nächsten Forststraßen-Querung öffnet sich das Gelände und wir marschieren entlang eines Stacheldrahtzauns über eine große Almwiese (Abb. 5) dem Sadningkogel entgegen. Unser Wiesenpfad wendet sich ein wenig nach rechts und wir erreichen nach ungefähr 20 Minuten eine Almhütte (ca. 1.285 m, Abb. 6) mit einer darüber liegenden Kapelle und einem Wiesensattel, zu denen wir aber nicht aufsteigen. Wir halten uns links und übersteigen bereits zum dritten Mal einen Zaun. Nur mäßig ansteigend geht es nun längere Zeit an den bewaldeten Südhängen des Sadningkogels (1.449 m) auf einer Forststraße nicht allzu steil aufwärts. Nur einmal – bei einer Lichtung – erhaschen wir einen schönen Blick auf den westlichen Teil der Grazer Hausberge (Abb. 7) südwestlich von uns. Mit einer Rechtskurve wechseln wir auf die Westseite des Sadningkogels. Bald danach verlassen wir rechts die Forststraße und kommen zu einem Sattel, bei dem nördlich von uns der Hochschwab (2.277 m, Abb. 8) erstmals sichtbar wird. Zuerst auf einem breiten Waldsteig und dann im offenen Gelände auf einem Weg geht es etwas steiler bergauf zu einer unbenannten Erhebung links von uns und dann – erneut auf einem breiten Waldsteig – abwärts zum nächsten Sattel.

Hier steht ein Wegweiser mit der Aufschrift „Übelbach“, der in die Richtung weist, aus der wir gerade gekommen sind. Diese Tafel ist für unsere Wanderung bedeutend, da wir später beim Abstieg an dieser Stelle wieder auf unseren Aufstiegsweg zurückkehren werden. Nun wartet der technisch anspruchsvollste Teil auf uns. Diesen kann man bei Bedarf umgehen, in dem man links mit wenigen Schritten auf einem unmarkierten Steig zu einer Wiese geht, diese abwärts Richtung Westen quert und dann auf die untere Forststraße rechts einbiegt. Beim Aufstieg bleiben wir aber auf unserem markierten Steig. Wir queren nun in Richtung Norden die steilen Hänge des Schwarzwaldes aufwärts. Im ersten Teil noch breit und weniger steil, wird unser Waldsteig zunehmend steiler sowie schmäler und ist an einigen Stellen auch etwas abschüssig. Nur mehr wenig ansteigend wendet sich unser Steig links Richtung Westen. Jetzt folgen einige etwas unangenehmere Wegstellen: Diese sind sehr schmal und abschüssig und müssen speziell bei nassen Bodenverhältnissen mit großer Vorsicht im sich öffnenden Gelände überwunden werden. Mit einer kurzen Steilstufe wendet sich unser Steig wieder Richtung Norden und wir kommen zu einer Felsstelle, von der man einen schönen Blick Richtung Westen (Abb. 9) zu den höchsten Bergen der Gleinalpe – dem Eiblkogel (1.831 m), dem Lärchkogel (1.894 m), dem Speikkogel (1.988 m), dem Lenzmoarkogel (1.991 m) und dem Roßbachkogel (1.848 m) – genießt. Über etwas steinigere Stellen abwärts kommen wir ins offene Gelände (Abb. 10), über das wir mit Blick zu unserem Gipfelziel zum Fensteralmsattel (1.480 m) hinunter wandern.

Hier treffen einige Forststraßen und Wanderwege aufeinander, unter anderem auch die Forststraße, auf der man alternativ zu unserem gerade begangenen Steig heraufkommen konnte und die wir später beim Abstieg verwenden werden. Halb rechts zweigt nun unser Steig, auf dem wir zum Gipfel der Frauenalpe aufsteigen werden, ab. Zu Beginn etwas steiler, kommen wir nach 15–20 Minuten auf einen Sattel. Rechts könnte man in wenigen Minuten einen unbenannten Grasgipfel besteigen, wir aber bleiben auf unserem markierten Pfad, der uns zu einer größeren Bergwiese (Abb. 11) führt, auf der wir nun zum Gipfelkreuz (Abb. 12) der Frauenalpe aufsteigen. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir mit einigen Gegensteigungen bereits etwa 600 Hm bewältigt haben, benötigt man ungefähr 2¼–2½ Stunden.

Uns erwartet beim Gipfelkreuz ein großartiger Rundblick, aber natürlich stellt die Aussicht Richtung Norden zu den Steirischen Kalkalpen alles andere in den Schatten. Nördlich des Murtals sehen wir im Nordwesten (Abb. 13) die Eisenerzer Alpen mit dem Gößeck (2.214 m) und dem Eisenerzer Reichenstein (2.165 m) sowie genau nördlich (Abb. 14) von uns wie an einer Kette aufgefädelt die unzähligen Gipfel der Hochschwab-Region u.a. mit dem Ebenstein (2.123 m), dem Zagelkogel (2.255 m) und natürlich dem Hochschwab selbst. Richtung Westen (Abb. 15) setzt sich unser Kamm zu den höchsten Gipfeln der Gleinalm fort. Richtung Südosten (Abb. 16) überblickt man nicht nur sehr schön große Teile unseres langen Aufstiegswegs, sondern auch viele der Grazer Hausberge. Mit Blick Richtung Nordosten (Abb. 17) auf den benachbarten, unbenannten Gipfel, zur Hochalpe, zum nördlichen Teil der Grazer Hausberge mit Hochlantsch (1.720 m) und Rennfeld (1.629 m), zu den Fischbacher Alpen sowie der Hohen Veitsch (1.981 m), Schneealpe (1.903 m) und der Rax (2.007 m) im Hintergrund geht es bei unserem Abstieg auf dem Aufstiegsweg zuerst die Bergwiese wieder abwärts und dann im Wald hinunter zum Fensteralmsattel.

Trittsichere Wanderer können – natürlich etwas schneller – wieder über offenes Gelände (Abb. 18) zu unserem beim Aufstieg verwendeten, teilweise engen und abschüssigen Steig aufsteigen und zur „Übelbach“-Tafel wandern. Wir aber wählen die etwas längere Forststraßen-Variante. Auf der – rechts zuerst mit Blick zur Fensteralpe Richtung Westen und nach einer Linkswendung Richtung Süden – absteigenden Forststraße gelangen wir nach etwa 10 Minuten zu einer Gabelung. Wir halten uns links und steigen – weiter auf einer Forststraße – zuerst Richtung Osten und dann wieder Richtung Süden ab. Bei der Einmündung einer weiteren – von rechts unten kommenden – Forststraße (ca. 1.365 m) beginnt unsere Forststraße wieder leicht anzusteigen. Nach knapp 25 Minuten vom Fensteralmsattel biegen wir links neuerlich auf eine weiterhin mäßig steil ansteigende Forststraße ab, auf der wir immer den Berg entlang – der beim Aufstieg benützte Steig verläuft etwas oberhalb parallel von uns – wandern. Nach etwa 40–45 Minuten vom Fensteralmsattel kommen wir bei einer Wiese zu einer Gabelung. Wir verlassen die Forststraße, queren links aufwärts die Wiese und kommen nach wenigen Schritten im Waldgelände zur Hinweistafel nach Übelbach und zu unserem markierten Steig, in den wir rechts einbiegen.

Es geht auf dem Aufstiegsweg zuerst 5–10 Minuten aufwärts und dann mit Blick zum Sadningkogel (Abb. 19) abwärts in den Sattel, bei dem wir mit Blick Richtung Nordosten (Abb. 20) zur Hochalpe (Wetterkogel (1.643 m) und Herrenkogel (1.642 m)) zur Forststraße zurückkehren, auf der wir mäßig absteigend zur Almhütte unterhalb der Kapelle und des Wiesensattels wandern. Über das große Almgelände geht es anschließend mit Blick zur steirischen Landeshauptstadt Graz (Abb. 21) wieder zum Thomaskogel, dann diesen entlang abwärts ins Waldgelände und dieses querend zum Ausgangspunkt bei der Plotscherbauerhütte (Abb. 22), die wir vom Gipfel der Fensteralpe mit dem Umweg über die Forststraße nach ca. 1¾–2,0 Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Von der Plotscherbauerhütte über den markierten Direktweg auf die Fensteralpe mit einigen Gegensteigungen beim Hin- und Retourweg etwa 700 Hm in ungefähr 2¼–2½ Stunden (Aufstieg) bzw. mit Umweg über die Forststraße in ca. 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–Anfang November
Anforderungen:
Technisch unschwierige, mittellange Wanderung auf Forststraßen und -wegen sowie teilweise steilen, engen und abschüssigen Waldsteigen und Wiesenpfaden. Für das Wegstück auf dem beim Aufstieg verwendeten Steig ist bei den engen und abschüssigen Wegstellen teilweise Schwindelfreiheit und vor allem bei Nässe Trittsicherheit notwendig! Beim Abstieg über die unmarkierten Forststraßen ist guter Orientierungssinn hilfreich.
Highlights:
Großartiger Blick vom Gipfel der Frauenalpe zu den Steirischen Kalkalpen und – wie auch unterwegs – auf die Gipfel des Grazer Berglandes (Gleinalpe, Hochalpe) sowie zur steirischen Landeshauptstadt Graz; großflächiges Almgebiet oberhalb der Plotscherbauerhütte
Anfahrt:
Von der Schnellstraße S 35 (Verbindung von Bruck an der Mur im Norden (S 6) bis zum Knoten Peggau/Deutschfeistritz (Pyhrnautobahn A 9) im Süden) beim Knoten Peggau/Deutschfeistritz auf die A 9 Richtung Salzburg/Leoben abbiegen und noch vor dem mautpflichtigen Gleinalmtunnel bis zur Abfahrt Übelbach fahren. Von dort links taleinwärts (Richtung Nordwesten) auf die Landesstraße L 385 abzweigen und parallel zur Pyhrnautobahn durch Übelbach etwa 4,5 km bis Km 12,0 fahren, rechts in den Kleintalgraben abbiegen und nach 1,3 km gleich nach dem GH Luckner rechts auf eine oft schmale, zu Beginn asphaltierte (ca. 1,5 km) Bergstraße abzweigen. Nach etwa 5,0 km vom GH Luckner kommt man zur Plotscherbauerhütte, oberhalb von dieser steht ein Parkplatz zur Verfügung.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Plotscherbauerhütte, GH Luckner im Kleintalgraben, GH in Übelbach
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°12'10''/47°15'35''
Rechtswert (UTM): 515360 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5234075 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4222
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