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Lachalpe von Osten:
Ausgangspunkt Tirol in der Obersteiermark
Lachalpe von Osten Abbildung 1
Abb. 1

Es ist schon ein wenig seltsam, wenn der Ausgangspunkt einer Wanderung mit dem Namen des Bundeslandes Tirol bezeichnet wird, noch dazu, wenn dieser nicht im Westen, sondern in einem Seitental des Mürztals in der Obersteiermark liegt. Fährt man aber durch den schluchtartigen Inneren Krampengraben zum Parkplatz Tirol, versteht man die Wahl des Namens. Denn dieser liegt am südlichen Anfang eines engen Talkessels, der von in die Höhe ragenden, mit Felsen durchsetzten Bergen umgeben ist, was schon ein wenig an die Gebirgslandschaften Tirols erinnert. Das Ziel unserer Wanderung, die 1.590 m hohe Lachalpe (Abb. 1), liegt westlich von diesem Graben und ist – trotz der felsigen Landschaft – auf gut ausgebauten Forststraßen, Wegen und auch Steigen technisch einfach zu besteigen.

Um auch den kleinen Weiler Tirol zu besuchen, wandern wir vom Parkplatz Tirol (816 m) auf dem rechts von der Zufahrtsstraße abbiegenden Forstweg links oberhalb des Tirolbachs weiter taleinwärts Richtung Norden. Kurz bevor wir nach etwa 5–10 Minuten die wenigen Häuser rund um das ehemalige GH Tirol (Abb. 2) erreichen, hat man von einer Wiese einen Blick (Abb. 3) zu einer alternativen Wegvariante, die aber nur von trittsicheren Wanderern benützt werden darf. Durch einen sehr steilen Graben geht es mit einer gesicherten Stelle zuerst links und dann rechts vom Tirolbach rund 450 Hm hinauf zu einer Stelle mit der Bezeichnung „Ausgang“, bei der man dann links auf eine Forststraße abzweigt und etwa 15 Minuten zum Eisernen Törl wandert, wo man auf den nachfolgend beschriebenen Aufstiegsweg trifft.

Wir aber biegen in Tirol bei einer Kapelle links auf einen ebenen Wiesenpfad ab, der uns mit einer Linkskurve zu einer Holzbrücke bringt, über die wir einen Bach queren. Wieder auf einem breiten Weg, stoßen wir nach wenigen Schritten auf die markierte Forststraße, die direkt vom Parkplatz Tirol entlang einer Wiese hierherführt. Vorbei an einem Haus, gelangen wir mit einer Rechtskurve ins Waldgelände. Kurz vor – etwas steiler – bzw. kurz nach – weniger steil – der gleich folgenden Linkskurve kann man links auf eine unmarkierte Abkürzung abbiegen, die uns auf einem gut begehbaren Waldsteig mit einem Rechtsbogen erneut zur Forststraße führt. In diese biegen wir links ein, verlassen sie am Beginn einer Wiese aber gleich wieder rechts. Angenehm Richtung Westen aufsteigend wandern wir – wiederum auf einem Steig – im Wald aufwärts. Kurz vor bzw. kurz nach einer Forstweg-Querung wird es etwas steiler, dann biegen wir etwa 30 Minuten vom Ausgangspunkt rechts in die Forststraße ein, auf der wir nun längere Zeit aufsteigen werden. Dabei kann man bei Lichtungen nun erstmals die westlichen Teile der Schneealm mit dem Schönhaltereck (1.860 m, Abb. 4) im Osten und den jetzt folgenden Wegteil bis zum Eisernen Törl (Abb. 5) Richtung Norden gut überblicken. Eine Zeit lang im offenen Gelände, geht es bei einer links abzweigenden Forststraße vorbei an einer Schottergrube. Dann erreichen wir nach etwa 15 Minuten von der Stelle, bei der wir zuletzt in die Forststraße eingebogen sind, den Lachalpengraben (ca. 1.100 m), bei dem nun unsere Rundwanderung beginnt. Es geht weiter auf der Forststraße unterhalb der mächtigen Rötelwand und stets entlang der steilen, felsdurchsetzten Waldhänge angenehm ansteigend aufwärts. Immer wieder gibt es jetzt schöne Ausblicke Richtung Süden hinab nach Tirol und zu den Grazer Hausbergen (Abb. 6) im Hintergrund. Nach etwa 1½–1¾ Stunden stehen wir dann beim Eisernen Törl (ca. 1.320 m), gegenüber einer schon länger sichtbaren Felserhebung (Abb. 7).

Wir verlassen entweder gleich nach einer Linkskurve oder etwas später, nachdem man an einem stattlichen Jagdhaus vorbei gewandert ist, links die Forststraße, auf der man geradeaus gemütlich zum „Ausgang“ (1.270 m), wo der steile Steig durch den Tirolbachgraben endet, zur Hinteralm (1.446 m), zur Bodenalm (ca. 1.300 m) oder zum Hohen Waxenegg (1.647 m) marschieren kann. Wir verwenden nicht die zweite Abzweigung auf die links abbiegende, ebenfalls markierte Forststraße zur Lachalm, sondern bereits die erste, die uns etwas steiler ansteigend auf einem breiten Waldweg zu einer Wiese führt. Bei dieser halten wir uns links, verlassen sie links auch gleich wieder und steigen wenige Minuten auf einem breiten Wiesenweg aufwärts, wo wir nach insgesamt etwa 15 Minuten wieder auf die markierte Forststraße stoßen, in die wir links einbiegen. Leicht abwärts biegen wir am Beginn der Schnittlerwiese links von der Forststraße ab, queren geradeaus mit Blick zu einer vor uns liegenden Erhebung (Abb. 8) das offene Gelände und wandern dann nach einer Rechtskurve entlang der Erhebung Richtung Westen mäßig ansteigend bergan. Die Erhebung wird von uns westlich mit einem Linksbogen – mit Blick Richtung Nordwesten zu den beiden Proles-Gipfeln (1.579 m bzw. 1.565 m, Abb. 9) – umwandert, während man kurz absteigt und dann etwas steiler zum Almgelände der Lachalm hinauf wandert. Bevor man diese erreicht, quert man nochmals die von rechts kommende Forststraße. Nach etwa 45–50 Minuten vom Eisernen Törl steht man dann vor den Almhütten, wobei die Lachalm Halterhütte (ca. 1.485 m, Abb. 10) in den Sommermonaten bewirtschaftet ist.

Wenige Schritte oberhalb der Lachalmhütte gibt es eine Weggabelung. Links könnte man von hier auf einem markierten Steig durch den wunderschönen Lachalmgraben wieder absteigen. Wir aber wandern Richtung Süden auf einem breiten Almweg in einer Serpentine den schrofigen Wiesenhang aufwärts. Von dessen oberen Ende hat man Richtung Norden (Abb. 11) einen tollen Überblick über das riesige Almgebiet der Lach- und der Hinteralm sowie die vielen kleineren Erhebungen der westlichen Ausläufer der Schneealpe mit Göller (1.766 m) und Ötscher (1.893 m) im Hintergrund. Unter Einsatz unseres Orientierungssinns geht es nun weglos halblinks die Wiese aufwärts und dann wieder Richtung Süden zu einem kleinen Vorgipfel unseres Wanderziels. Vor hier genießt man einen grandiosen Blick Richtung Westen (Abb. 12) zur Hohen Veitsch (1.981 m), zum Hochschwabgebiet, zur Tonion (1.699 m) und zu vielen weiteren Gipfeln der Mürzsteger Alpen. Nach einem Mini-Abstieg geht es leicht bergan zum bewaldeten Gipfel der Lachalpe (Abb. 13), zu dem wir rund 2½–2¾ Stunden, in denen wir mit einigen kleineren Gegensteigungen etwas über 800 Hm bewältigt haben, aufgestiegen sind.

Mit einem grandiosen Blick zum Schönhaltereck im Osten (Abb. 14) und zum Nachbargipfel der Lachalpe, dem Blahstein (1.563 m, Abb. 15), wandern wir nun halb rechts Richtung Südwesten „wild“ über nicht allzu steiles Wiesengelände abwärts und erreichen nach knapp 10 Minuten eine Forststraße, in die wir links einbiegen. Auf dieser umwandern wir jetzt – stets angenehm absteigend – im Westen, dann im Süden und zuletzt im Osten den Blahstein, wobei wir immer wieder tolle Ausblicke genießen: Richtung Westen steil hinab nach Mürzsteg, Richtung Süden (Abb. 16) zur Falkensteinalm (959 m), einem weiteren Ausgangspunkt für Wanderungen auf die Lachalpe, zu den Grazer Hausbergen, zum Mürztal bei Neuberg an der Mürz und zum Stuhleck (1.782 m) im Südosten sowie zur alles überragenden Schneealpe im Osten (Abb. 17). Nach etwa 30–35 Minuten vom Gipfel der Lachalpe queren wir den markierten Abstiegsweg durch den Lachalpengraben, in den wir rechts einbiegen. Man kann aber – um einiges gemütlicher – auch auf der Forststraße bleiben und bei einer sofort folgenden Serpentine nahe dem Lachalpengraben die Richtung von Norden nach Süden wechseln. Nach rund 10 Minuten vereinen sich die beiden Abstiegsvarianten dann wieder. Es geht auf der Forststraße weiter abwärts, etwa 150–200 m nach einer von rechts einbiegenden Forststraße biegt links ein Steig ab, der uns zuerst im Wald und dann kurz im offenen Gelände mit grandiosem Blick zu der uns genau gegenüberstehenden Rötelwand (Abb. 18) stets angenehm absteigend den Hang querend wieder Richtung Nordosten zum Lachalpengraben führt, wo nach einem abschließenden Waldstück unser Rundweg endet. Hier biegen wir jetzt rechts in die Forststraße ein, auf der wir aufgestiegen sind.

Etwa 10 Minuten weiter auf der Forststraße und dann links auf den unmarkierten Steig abzweigend, geht es auf dem Aufstiegsweg wieder abwärts mit Wegquerungen zu der Forststraße oberhalb des Hauses. Bei der gleich folgenden, letzten Serpentine biegen wir im Wald wieder rechts ab und marschieren ein paar Meter abwärts zur langgezogenen Wiese. Diese querend sind es nur mehr wenige Schritte auf der Forststraße, in die man rechts einbiegt, zurück zum Ausgangspunkt, den man von der Lachalpe in etwa 1½–1¾ Stunden erreicht.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz Tirol über den Weiler Tirol, die Forststraße bzw. den unmarkierten Steig zum Eisernen Törl und über die Lachalm auf die Lachalpe mit einigen kleineren Gegensteigungen beim Aufstieg etwas über 800 Hm in ca. 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. über die Forststraße, auf der man südlich den Blahstein umwandert etwa 1½–1¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte April–Anfang November
Anforderungen:
Technisch einfache, mittellange Tour auf stets gut begehbaren, kaum steilen Forststraßen, Wegen und Steigen. Um die unmarkierten Steige zu Beginn und am Ende der Wanderung bzw. im Bereich der Lachalpe zu finden, ist Orientierungssinn gefragt.
Highlights:
Nahezu ununterbrochen schöne Ausblicke auf die umliegende, faszinierende Bergwelt, speziell zur Südseite der Schneealpe und zu den unzähligen Gipfeln der Obersteiermark im Grenzgebiet zu Niederösterreich; die Rötelwand, die großflächigen Almen
Anfahrt:
Wien (A 2, S 6) und von Graz (A 9, S 35, S 6) bis zur S 6-Abfahrt Mürzzuschlag Ost (von Norden) bzw. West (von Süden). Auf der Hauptstraße durch Mürzzuschlag bis zur Abzweigung nach Neuberg/Mariazell und dann auf der B 23 Richtung Norden bis Km 16,5 fahren. Von Linz (A1) bis Abfahrt St. Pölten Süd und von dort weiter über die B 20, B 21 und die B 23 über den Lahnsattel Richtung Süden bis Km 16,5. Dort Richtung Norden abzweigen und zuerst auf der asphaltierten Dorfstraße 0,7 km vorbei an Häusern am Ostrand von Krampen, dann auf einer engen Sandstraße etwa 0,8 Km durch den schluchtartigen Inneren Krampengraben und noch wenige Meter bergauf zum Parkplatz Tirol.
Einkehr:
Lachalm Halterhütte, GH in Neuberg an der Mürz
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°32'42''/47°41'13''
Rechtswert (UTM): 540905 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5281655 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4211
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