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Bärenkopf/Peterhoferalm:
Einsamer Gipfel nahe dem Talschluss des Stodertals
Bärenkopf/Peterhoferalm Abbildung 1
Abb. 1

Es ist schon eine großartige Landschaft, die Bergwanderer beim Talschluss des Stodertals (Abb. 1), wo sich auch der Steyr-Ursprung befindet, bewundern können: Mächtige Felsberge ragen in die Höhe und doch besteht auf der Ostseite des Tals auf gut ausgebauten Wegen und Steigen die Möglichkeit, ohne große technische Schwierigkeiten weit hinauf zu wandern. Unser nachfolgender Wandertipp führt etwas unterhalb der gern besuchten Bärenalm (1.626 m) zur Peterhoferalm und von dieser mit wenigen Schritten zu einem wahrlich einsamen Gipfel, dem 1.404 m hohen Bärenkopf. Begleitet werden wir auf weiten Strecken der Wanderung von imposanten Blicken zum Talschluss des Stodertals und zur Kerngruppe des Toten Gebirges, vor allem zur pyramidenförmigen Spitzmauer (2.446 m), aber auch zum Großen Priel (2.515 m) etwas im Hintergrund.

Der Ausgangspunkt unserer Tour, bei dem man schon taleinwärts einen imposanten Blick zum Brandleck (2.247 m, Abb. 2) östlich des Stodertals genießt, liegt bei einem gebührenpflichtigen Parkplatz (656 m) etwa 3,5 km südlich vom bekannten Wintersportort Hinterstoder nahe des Weilers Dietlgut. Zu Beginn wandern wir auf der asphaltierten Straße, die zum GH Baumschlagerreith führt, wenige Meter weiter leicht bergan taleinwärts. Dann biegen wir links Richtung Osten auf einen asphaltierten Güterweg ab, marschieren an einem Wohnhaus vorbei und zweigen nach einer Linkskurve rechts auf einen breiten Weg ab. Noch eine Zeit lang windet sich dieser – abwechselnd im Wald und über Lichtungen – Richtung Osten bergwärts steil bergan. Dann folgt in Richtung Südosten – noch steiler werdend – eine längere Querung des Waldhanges. Unser breiter Weg geht in weiterer Folge auf einer ehemaligen schmalen Skipiste in einen im Sommer etwas verwachsenen Wiesenpfad über. Nach der Querung einer Forststraße wandern wir noch wenige Minuten – weiter auf der Skipiste – auf einem breiten Wiesenpfad mäßig ansteigend bergan. Rechts von uns Richtung Süden hat man nun erstmals einen schönen Blick zum imposanten Talschluss des Stodertals (Abb. 3). Etwa 45–50 Minuten vom Ausgangspunkt biegen wir bei einem größeren Stallgebäude (ca. 885 m) rechts auf die Forststraße ab, verlassen diese aber ca. 50 m weiter links wieder. Nun geht es auf breiter Skipiste mit Blick zu unserem Zielgebiet weiter bergan. Nach einer Linkswendung verlassen wir links die Piste, wandern zuerst auf einem Wiesenpfad und dann – steiler werdend – auf einem etwas steinigen Steig aufwärts. Dabei sehen wir rechts von uns den links vom Bärenkopf liegenden, steilen oberen Teil des Katzengrabens (Abb. 4), zu dem wir in weiterer Folge aufsteigen und den wir durchqueren werden. Hat man das Almgebiet betreten, sind es nur mehr wenige Schritte zur im Sommer – mit viel Liebe – bewirtschafteten Schafferreith Alm (1.040 m, Abb. 5), die wir nach etwa 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt erreichen.

Um unsere Tour fortzusetzen, gehen wir eben zwischen den beiden Almgebäuden von der linken zur rechten Talseite. Dort treffen wir erneut auf die Forststraße, in die wir links einbiegen, die wir aber – um abzukürzen – gleich wieder rechts verlassen. Am rechten Rand der nun sehr breiten ehemaligen Skipiste (Abb. 6) führt unser Wiesenpfad steil bergan und quert bald nochmals die Forststraße. Stetig steil bergan verlassen wir bei einer Forststraßen-Teilung die Skipiste und wandern kurz durch ein lichtes Waldstück aufwärts. Nochmals queren wir die Forststraße und nähern uns nun über eine Wiese den bewaldeten Berghängen (Abb. 7). Wenige Schritte nach Eintritt in den Wald folgt bei einer Linkskurve der Forststraße nach etwa 15–20 Minuten von der Schafferreith Alm die letzte Querung dieser Straße (ca. 1.200 m).

Jetzt beginnt das interessanteste Wegstück unserer Tour: Auf einem gut begehbaren Waldsteig geht es hinein in den oberen Teil des Katzengrabens – Richtung Süden die steilen Waldhänge querend, dabei stetig ansteigend aufwärts. Nach einer Aussichtskanzel und einem Rastplatz namens „Schreiad´n Mau“ wird das Waldgelände um uns, aber auch unser Steig felsiger (Abb. 8), er bleibt aber weiterhin gut und problemlos begehbar. Höchstens bei nassen Wegverhältnissen ist Trittsicherheit ratsam. Nun geht es etwas steiler zu einem weiteren Rastplatz mit dem Namen „Opferstock“ und dann zu einem Rinnsal – meist eine wasserlose Rinne –, bei dem sich unser Weg Richtung Südwesten wendet. Weiterhin ansteigend – einmal durch eine Serpentine unterstützt – gelangen wir nach 50–55 Minuten von der Schafferreith Alm zu einem markanten Felszahn (ca. 1.400 m), der die Bezeichnung „Trågada Stoa“ (Abb. 9) trägt. Wer in etwa 30–45 Minuten noch weiter zur Bärenalm (1.626 m) aufsteigen will, sollte speziell bei nassen Bodenverhältnissen den links abbiegenden, unmarkierten Steig benützen. Wir aber bleiben geradeaus auf dem markierten Steig, überqueren ein Bächlein und gelangen zu einer Weggabelung. Links geht es von hier auf dem markierten Steig zur Bärenalm. Wir zweigen rechts ab und stehen – vor allem nach Regenfällen – vor einer mühsamen Herausforderung: Eine kaum ansteigende Waldhang-Querung muss bei tiefen Bodenverhältnissen über schlecht gepflegte Bretter absolviert werden. Dabei ist Trittsicherheit notwendig! Hat man das geschafft, steht man nach knapp 10 Minuten auf dem Gelände der Peterhoferalm (ca. 1.415 m), wobei sich das Almgebäude etwas unterhalb von uns befindet. Die Aussicht von hier sowohl Richtung Süden zum Talschluss des Stodertals (Abb. 10) als auch Richtung Westen bzw. Nordwesten zu den höchsten Gipfeln des Toten Gebirges (Abb. 11), Spitzmauer und Großer Priel, ist wirklich atemberaubend! Um unser Gipfelziel zu erreichen, wandern wir nicht geradeaus zur unbewirtschafteten Almhütte, sondern rechts einen schmalen Wiesenstreifen (Abb. 12) abwärts zu einem Sattel (ca. 1.380 m) und dann wenige Schritte aufwärts zum völlig unmarkierten Gipfel des Bärenkopfs, dessen Graskuppe von Wald umgeben ist und damit leider keine Aussicht bietet. Für den gesamten Aufstieg samt Gegensteigung im letzten Bereich haben wir etwa 2½–2¾ Stunden benötigt, in denen wir über 750 Hm aufgestiegen sind.

Um nochmals den tollen Ausblick zum Talschluss des Stodertals zu bewundern, wandern wir in wenigen Minuten – mit Blick zu den Waldhängen unterhalb der Bärenalm und zu den Bergen der Pyhrngruppe (Abb. 13) dahinter – wieder zurück zur Peterhoferalm. Um sich den möglicherweise feuchten und rutschigen Weg zurück zur letzten Weggabelung zu sparen, kann man wenige Schritte weiter am linken Almrand aufsteigen, bis links ein Steig (etwa 1.440 m) abbiegt, der uns zu dem Steig, der von der Bärenalm herunterkommt, führt, in den wir links einbiegen. Steil und unter Umständen ebenfalls etwas rutschig geht es auf diesem Steig zur letzten Weggabelung beim Aufstieg und weiter zum „Trågada Stoa“. Von diesem und auch später immer wieder hat man auch einen schönen Blick zum Kernbereich des Toten Gebirges. Vorbei am „Opferstock“ und am „Schreiad´n Mau“ geht es vorsichtig wieder zur ersten Forststraßen-Querung und dann meist über Wiesen zur Schafferreith Alm (Abb. 14), die wir vom Bärenkopf mit dem kleinen Umweg auf der Peterhoferalm in 45–60 Minuten erreichen.

Über den vom Aufstieg bekannten Weg geht es mit schönen Blicken zu den Felsgiganten des Toten Gebirges (Abb. 15) abwärts zum Stallgebäude, über die ehemalige Skipiste und den breiten Waldweg zur Güterstraße und zurück zum Ausgangspunkt (Abb. 16), von dem man nun talauswärts Richtung Norden auch den Kleinen Priel (2.136 m) sieht und den wir nach ca. 1¾–2,0 Stunden vom Bärenkopf erreichen.

HM/Zeit:
Vom gebührenpflichtigen Parkplatz ca. 3,5 km südlich von Hinterstoder über die Schafferreith Alm auf den Bärenkopf mit Gegensteigungen auf der Peterhoferalm ca. 800 Hm in etwa 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. mit kleinem Umweg auf der Peterhoferalm ca. 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte April–Mitte November
Anforderungen:
Mittellange, größtenteils technisch einfache, aber immer wieder steile und etwas anstrengende Wanderung auf gut markierten und gepflegten Wegen, Steigen und Wiesenpfaden bis zur Weggabelung Bärenalm/Peterhoferalm; Vorsicht bei nassen Wegverhältnissen im etwas felsigeren Bereich und vor allem auf den Brettern des direkten Steigs vor der Peterhoferalm bzw. beim Umweg auf dem kurzen, aber steilen Teilstück auf dem Steig, der von der Bärenalm herunterkommt.
Highlights:
Beeindruckende Blicke zur großartigen, felsenreichen Landschaft am Talschluss des Stodertals und zum Kernbereich des Toten Gebirges (Spitzmauer und Großer Priel); ausgedehnte Almen
Anfahrt:
Auf der Autobahn A 9 bis Abfahrt St. Pankraz (von Norden) bzw. Windischgarsten (von Süden), von beiden Autobahn-Ausfahrten führt eine Landesstraße etwa 10–15 km nach Hinterstoder. Nach dem Zusammentreffen der beiden Landesstraßen fährt man Richtung Süden durch den Ort Hinterstoder und dann bis Km 14,6. Dort links abbiegen und weiter Richtung Süden 0,7 km zu einem großen, gebührenpflichtigen Parkplatz fahren.
Einkehr:
Schafferreith Alm, GH in Hinterstoder
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 14°06'21''/47°39'51''
Rechtswert (UTM): 432880 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5279390 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4207
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