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Zöberer Höhe:
Grandioser Blick zur Hochschwabregion
Zöberer Höhe Abbildung 1
Abb. 1

Die meisten Touren auf die zwischen Mürzzuschlag und Kapfenberg nördlich des Mürztals gelegene Hügelkette bieten wenig Spektakuläres. Alle Gipfel sind niedriger als 1.500 m und bis zu den höchsten Punkten – außer einigen Almen – dicht bewaldet. Eine Ausnahme bildet die Wanderung von Parschlug oberhalb von Kapfenberg auf die Zöberer Höhe (1.486 m, Abb. 1), den höchsten Berg der Hügelkette. Schon auf den teilweise recht steilen Wegen und Steigen unterwegs gibt es beim Auf- und Abstieg immer wieder schöne Ausblicke ins Umland. Höhepunkt ist aber der grandiose Blick vom Gipfel in die nördlich und westlich gelegene Hochschwabregion.

Ausgangspunkt dieser Tour ist der Parkplatz des Gemeindeamtes von Parschlug (ca. 700 m, Abb. 2), zu dem man auch mit einem öffentlichen Autobus gelangen kann. Die Haltestelle befindet sich wenige Meter entfernt. Schon beim Ausgangspunkt hat man einen beeindruckenden Blick auf die steilen Waldhänge (Abb. 3), die wir beim ersten und später auch letzten Teil unserer Wanderung überwinden werden. Zwischen der Abzweigung von der Landstraße zum Gemeindeamt, auf der man entweder von dem nordwestlich von Kapfenberg gelegenen Vorort Deuchendorf oder von St. Lorenzen im Mürztal nach Parschlug fahren kann, und dem Parkplatz führt Richtung Norden eine asphaltierte Dorfstraße wenige Meter aufwärts zum Gasthaus Görgl. Wir wandern auf einer hier beginnenden Sandstraße an diesem vorbei und dann am linken Rand einer Wiese stets unserem Berg entgegen. Bei einer bald schon folgenden Weggabelung halten wir uns rechts und erreichen Waldgebiet. Nach wenigen Metern biegen wir kurz nach einer Linksbiegung bergseitig auf einen steil nach oben führenden Waldsteig ab. Bald schon queren wir nochmals unsere Forststraße und steigen weiterhin abwechselnd im Wald und im – speziell im Sommer – etwas verwachsenen offenen Gelände auf einem meist gut begehbaren Steig aufwärts. Da das Gelände hier nun sehr steil ist, unterstützen uns lang gezogene Serpentinen bei unserem Aufstieg. Im offenen Gelände bieten sich uns hier erste schöne Ausblicke Richtung Süden zum Mürztal und den dahinter liegenden Fischbacher Alpen, die – desto höher wir kommen – immer imposanter werden (Abb. 4). Nur auf wenigen Passagen, wie auf einer etwas längeren Querpassage auf breiterem Weg, kann man sich etwas von den Anstrengungen des teilweise recht steilen Aufstiegs ausruhen. Nach etwa 50–55 Minuten vom Ausgangspunkt erreicht man bei einem Jägerstand größeres offenes Gelände, wo unser Steig in einen breiteren Weg mündet, in den man links einbiegt. Es folgt eine weitere sehr steile Wegpassage, die im offenen Gelände vor allem bei Hitze sehr mühsam sein kann. Wieder im Wald – hier haben wir nach rund 60 Minuten bereits fast die Hälfte der zu bewältigenden Hm unseres Aufstiegs geschafft – biegen wir bei einer Wegkreuzung wieder bergseitig auf einen Steig ab.

Hat man bisher die steilen Hänge mit Hilfe von Serpentinen bewältigt, geht es jetzt einige Minuten direkt aufwärts. Nach dem Übersteigen von alten Stufen erreicht man eine Forststraßen-Querung (ca. 1.150 m), bei der wir unsere Rundtour zum Gipfel starten. Wir bleiben auf dem – ein paar Meter links versetzten – sich fortsetzenden, markierten Steig, der uns jetzt nicht mehr ganz so steil zu einer Wegkreuzung führt, wo unser Steig und der ebenfalls markierte, von rechts kommende Aufstiegsweg vom Nachbarort von Parschlug, von Pogier, nach rund 1¼–1½ Stunden aufeinander treffen (ca. 1.200 m). Nachdem wir links auf den Weg abgebogen sind, geht es kurz geradeaus und dann links auf einen abzweigenden Steig weiter. Bei der nun folgenden Passage windet sich unser breiter Steig nur wenig ansteigend – immer wieder mit Wegquerungen – auf einem Bergrücken aufwärts. Plötzlich öffnet sich das Gelände und man genießt einen ersten Blick Richtung Westen zu den Bergen des Murtals (Abb. 5). Nach einem kurzen Abwärtsstück wird es erneut etwas steiler, dann aber etwas flacher. Wir nähern uns dabei immer mehr dem steilen Gipfelaufbau der Zöberer Höhe (Abb. 6). Im unteren Bereich über offenes Gelände und weiter oben am linken Rand einer Wiese mit Sitzbank sind nun mit zwei Forststraßen-Querungen die letzten 100 Hm zu bewältigen. Dabei ist entweder etwas mühevoll mithilfe einer Leiter oder man kann unter einem alten Holzzaun durchkriechen. Bei diesem Zaun kann man Richtung Süden speziell den letzten Teil unseres Aufstiegsweges gut überblicken (Abb. 7). Nach rund 2¼–2½ Stunden, in denen man teilweise recht steile etwa 800 Hm geschafft hat, ist man am Ziel, wobei die „Gipfelkennung“ (Abb. 8) ohne Kreuz recht spärlich ausfällt. Geht man aber nur wenige Meter über die riesige Gipfelwiese leicht abwärts Richtung Westen, bietet sich der schon angekündigte grandiose Blick in die Hochschwabregion (Abb. 9), beginnend mit der Aflenzer Staritzen im Nordosten von uns, über den Gipfel des Hochschwabs (2.270 m) bis zu den westlicheren Teilen mit Ebenstein (2.123 m), Griesmauer (2.034 m) und Trechtling (2.081 m). Beeindruckend auch der Blick entlang des westlich von uns liegenden Wiesenkamms der Zöberer Höhe Richtung Südwesten (Abb. 10), der bis zum fernen Zirbitzkogel (2.396 m) reicht.

Wer gerne ausschließlich auf markierten Wegen wandert, kehrt in etwa 1¾–2,0 Stunden auf dem Aufstiegsweg Richtung Süden zum Ausgangspunkt zurück. Wir aber wandern auf dem am Beginn steil abfallenden, ebenfalls markierten Kammweg Richtung Osten (Abb. 11). Auch hier muss der alte Holzzaun überwunden werden, etwas später wartet noch eine etwa 10 m lange felsige Passage (Abb. 12) auf uns, die aber problemlos bewältigt werden kann. Nachdem wir Richtung Nordosten die Hohe Veitsch (1.981 m, Abb. 13) und Richtung Süden das im Mürztal uns gegenüberliegende Rennfeld (1.629 m, Abb. 14) bewundert haben, erreichen wir nach knapp 20 Minuten von der Zöberer Höhe auf einer Wiese einen Sattel, bei dem wir rechts Richtung Süden über einen breiten Weg den markierten, jetzt zum Schreiner Kogel (1.422 m) wieder ansteigenden Kammsteig verlassen und im offenen Gelände mit wenigen Schritten zu einer querenden Forststraße absteigen. Hier geht es etwa 3 Meter nach links und dort biegen wir rechts auf einen nur schwer erkennbaren Wiesenpfad ab. Auf diesem geht es steil weiter Richtung Süden knapp 5 Minuten abwärts zu einer querenden Forststraße, in die wir links einbiegen. Wir bleiben stets auf dieser Forststraße, zuerst kaum absteigend Richtung Osten, dann mit einer nach rechts verlaufenden Serpentine Richtung Westen und vorbei an kleineren Felsen und weiter über offenes Gelände – mit Blick zur Gipfelregion der Zöberer Höhe (Abb. 15) hoch über uns – etwas steiler zu einer Bachquerung. Dort wendet sich die Forststraße Richtung Süden. Wir kommen nach einer Rechtsbiegung zu einem Schranken und müssen dann mit einer Gegensteigung einige Hm zur im Sommer an Wochenenden bewirtschafteten Bayerlhütte (ca. 1.180 m, Abb. 16) aufsteigen, die wir nach etwa 55–60 Minuten von der Zöberer Höhe erreichen.

Von hier könnte man auf einem markierten, teilweise auch steilen Kammsteig nach Pogier absteigen und dann mit dem Bus nach Parschlug fahren. Wir aber verwenden die hinter der Bayerlhütte verlaufende, in der weiteren Folge kaum absteigende, markierte Forststraße, die den bewaldeten Berg entlangführt. Nach wenigen Minuten kommen wir zu einer Wegteilung (1.156 m). Rechts steigt man auf dem markierten Weg wieder zur Zöberer Höhe auf, daher halten wir uns links und erreichen schon bald unseren kreuzenden Aufstiegsweg, in den wir links einbiegen. Steil – mit vorsichtig über die alten Stufen – geht es direkt hinab zur größeren Freifläche mit einem letzten Blick Richtung Westen und Süden nach Parschlug (Abb. 17).

Die lang gezogenen Serpentinen bringen uns dann über steiles Waldgelände wieder hinunter zum Forstweg, auf dem wir vorbei am Gasthaus Görgl (Abb. 18) nach insgesamt 2,0–2¼ Stunden unseren Ausgangspunkt erreichen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz beim Gemeindeamt von Parschlug über den Direktweg auf die Zöberer Höhe mit kurzen Gegensteigungen beim Aufstieg und knapp vor der Bayerlhütte beim Abstieg etwa 850 Hm in ca. 2¼–2½ Stunden (Aufstieg). Abstieg auf dem Aufstiegsweg etwa 1¾–2,0 Stunden bzw. über die Bayerlhütte in ca. 2,0–2¼ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–November (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Lange und auf Grund des teilweise recht steilen Geländes anstrengende, aber technisch einfache Tour auf meist gut begehbaren, markierten Steigen und Wegen. Der Abstiegsweg über die Bayerlhütte ist teilweise unmarkiert, sollte aber einfach zu finden sein.
Highlights:
Grandioser Hochschwabblick von der Gipfelwiese der Zöberer Höhe, aber auch beim Auf- bzw. Abstieg immer wieder schöne Ausblicke in die Umgebung
Anfahrt:
Auf der Schnellstraße S 6 (Verbindung Neunkichen/A 2 im Norden bis Bruck an der Mur/S 35 im Süden) bis zur Ausfahrt Allerheiligen/Mürzhofen (vom Semmering kommend) und von dort links auf der Bundesstraße B116 bis St. Marein im Mürztal fahren. Im Ort Richtung Norden auf die Landstraße L123 abbiegen und in St. Lorenzen im Mürztal links auf die Landstraße Richtung Westen nach Pogier/Parschlug abbiegen und etwa 6,8 km bis zur Linkskurve im Ortszentrum von Parschlug fahren, dort rechts abbiegen und wenige Meter zum gekennzeichneten Parkplatz beim Gemeindeamt von Parschlug fahren. Von Bruck an der Mur kommend auf der Schnellstraße S 6 bis zur Ausfahrt Kapfenberg und von dort rechts auf der Bundesstraße B116 bis zur Abzweigung nach Parschlug in Deuchendorf fahren. Dort Richtung Norden links auf die Landstraße abbiegen und etwa 4,0 km bis zur Rechtskurve im Ortszentrum von Parschlug fahren, links abbiegen und wenige Meter zum gekennzeichneten Parkplatz beim Gemeindeamt von Parschlug fahren.
Einkehr:
GH Görgl in Parschlug, Bayerlhütte
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89 Geogr. Länge/Breite: 15°17'13''/47°28'51'' Rechtswert (UTM): 521630 m (Zone: 33 N) Hochwert (UTM): 5258655 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4216
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