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Hamberg:
Großartiger Aussichtsberg im vorderen Zillertal
Hamberg Abbildung 1
Abb. 1

Die Kitzbüheler Alpen reichen im Westen bis zum Zillertal. Wie ein Vorposten steht der 2.095 m hohe Hamberg (Abb. 1) als westlichster 2.000er dieser für Bergwanderungen ideal geeigneten Gebirgsgruppe über dem vorderen Zillertal. Aus diesem Grund hat man von seinem Gipfelkreuz nicht nur eine prachtvolle Aussicht hinunter ins vom Alpenhauptkamm im Süden zum Inntal im Norden führende Tal, sondern speziell auch zu den Bergriesen der südwestlich liegenden Zillertaler Alpen. Der Ausgangspunkt des nachfolgend beschriebenen Wandertipps befindet sich bei der Jausenstation Almluft (1.212 m, Abb. 2), von der man bereits eine prachtvolle Aussicht genießt.

Vom Parkplatz der Jausenstation geht es auf der ab hier für den Verkehr gesperrten Forststraße mit wenigen Schritten bis zu einer Linkskurve und von dieser bis zu einer Weggabelung – genau oberhalb der Jausenstation – aufwärts. Gleich nach dieser, bei der man geradeaus weitergeht, zweigt rechts ein neu angelegter Serpentinen-Steig zum Hamberg ab. An dieser Stelle (ca. 1.235 m) ist allerdings auch ein wenig Orientierungssinn gefragt, denn hier startet auch ein wie ein Labyrinth angelegter Waldlehrpfad mit zahlreichen interessanten Schautafeln (Abb. 3). Daher zweigt man am besten gleich beim Einstieg rechts auf einen schmalen, steil nach oben führenden Pfad ab. Etwa 25 Hm weiter oben biegt man bei der zweiten Waldlehrpfad-Querung rechts ab und geht rund 15 m weiter. Hier beginnt nun – links abbiegend – ein mit vielen Serpentinen sehr gut angelegter Steig, der uns im steilen, offenen Gelände Richtung Norden aufwärts führt. Nach einem kurzen bergwärts führenden Wegstück wird ein links von uns liegendes, offenes Steilgelände mit weiteren Serpentinen bezwungen. Nach einem Waldstück erreichen wir nach etwa 30 Minuten wieder die Forststraße (ca. 1.440 m), in die wir rechts einbiegen und auf der wir rund 15 Minuten weiter aufwärts wandern. Kurz nach einer Forststraßen-Gabelung, bei der wir uns geradeaus halten, gelangen wir auf den markierten Aufstiegsweg (ca. 1.515 m), der vom GH Bergrast (Gattererberg) hierherführt.

Wir zweigen rechts ab und wandern auf einem gut begehbaren Steig hinauf zur Dematsteinaste, einer kleinen Alm, an der wir links vorbei aufwärts gehen. Wieder im Wald, geht es weiter hinauf zu einer Forststraßen-Querung (ca. 1.600 m). Ab hier wird es recht steil, bis wir nach 1¾–2,0 Stunden vom Ausgangspunkt die nächste Alm, die Steinbergaste (1.752 m, Abb. 4), erreichen. Von dieser genießt man bereits eine prachtvolle Aussicht zum Alpenhauptkamm (Abb. 5). Nun geht es im lichter werdenden Gelände hinauf zu einer weiteren Forststraßen-Querung, bei der wir jetzt endgültig die Waldgrenze erreichen. Noch einmal die Forststraße querend, geht es mit schönem Blick die Wiesenhänge hinauf, auf denen bei Sommerbeginn die Alpenrosen (Abb. 6) blühen, die bei uns auch als Almrausch bekannt sind. Wir kommen zu einer Weggabelung neben einer Quelle, bei der wir uns links halten. Mit wenigen Schritten geht es zum oberen Ende der Forststraße, wo nun auf etwas steinigem Steig über einen steilen Wiesenhang (Abb. 7) der finale Aufstieg auf den Hamberg beginnt. Zuerst geht es mit einigen Serpentinen aufwärts, dann wendet sich der über steiles Wiesengelände führende, gut begehbare Steig bergwärts. Erst sehr spät wird dabei vor uns das große Gipfelkreuz sichtbar, das auf einem mit Blockwerk übersäten Hügel (Abb. 8) thront. Um diesen zu besteigen, gibt es zwei markierte Aufstiege, wobei der sich links von uns befindende etwas leichter ist. Doch benötigt man auf jeden Fall für beide Alternativen Trittsicherheit!

Nach etwa 2½–2¾ Stunden, in denen man fast 900 Hm aufgestiegen ist, steht man dann vor dem Gipfelkreuz (Abb. 9), von dem man einen prachtvollen Rundumblick genießt: Im Südwesten der Alpenhauptkamm mit den Zillertaler Alpen (Abb. 10), im Westen die Tuxer Alpen (Abb. 11), im Norden das Karwendel sowie das Rofangebirge (Abb. 12) und im Osten die westlichen Ausläufer der Kitzbüheler Alpen unter anderem zum Großen Galtenberg (2.424 m) und zu dem langgezogenen Kamm (Abb. 13), der vom Hamberg Richtung Nordosten über den Standkopf (2.241 m) zum pyramidenförmigen Wiedersberger Horn (2.125 m) führt.

Um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen, geht es zunächst in etwa 25 Minuten mit herrlichem Blick zum im Süden (Abb. 14) uns gegenüberliegenden Kreuzjoch (2.558 m) auf dem Aufstiegsweg den steilen Wiesenhang abwärts zum oberen Ende der Forststraße. Um sich den weiteren steilen Waldabstieg zu sparen, kann man bereits hier oder noch im offenen Gelände bei der zweiten Querung die Forststraße zum weiteren Abstieg nützen. Kaum länger als auf dem steilen Steig, den wir beim Aufstieg verwendet haben, geht es – einmal den markierten Weg querend – flott abwärts. Bei dieser Variante geht es nicht am oberen, sondern am unteren Ende vorbei an der Dematsteinaste. Knapp unterhalb unseres Einstieges in den markierten Aufstiegsweg bei der Forststraßen-Gabelung biegen wir links in die beim Aufstieg verwendete Forststraße ein. Nach etwa 10 Minuten zweigen wir dann links auf den – ebenfalls beim Aufstieg benützten – neu errichteten Serpentinen-Steig ab und wandern im oberen Teil mit schönem Blick Richtung Osten den Märzengrund taleinwärts (Abb. 15) wieder abwärts zur Forststraße, in die wir oberhalb der Jausenstation Almluft links abbiegen und auf der wir zum Ausgangspunkt (Abb. 16) zurückkehren. Für den Abstieg – auf der Forststraßen-Variante – benötigt man etwa 1¾–2,0 Stunden.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz bei der Jausenstation Almluft über die Steinbergaste auf den Hamberg knapp 900 Hm in etwa 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. teilweise über die zum Aufstiegsweg parallel verlaufende Forststraße in ca. 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Mitte November
Anforderungen:
Nicht allzu lange, technisch einfache Wanderung auf größtenteils gut präparierten Wegen und Steigen im fast durchgehend steilen Gelände, Abstieg zum Teil auf einem Forstweg, Vorsicht im mit Blockwerk übersäten Gipfelbereich, hier ist Trittsicherheit erforderlich!
Highlights:
Unterwegs und vom Gipfel des Hambergs tolle Blicke Richtung Süden und Westen zu den schneebedeckten Gipfeln der Zillertaler und Tuxer Alpen, zum Karwendel im Norden bzw. zu den Kitzbüheler Alpen im Osten. Im Frühsommer blühen oberhalb der Waldgrenze großflächig die Alpenrosen, die auch unter der Bezeichnung Almrausch bekannt sind, Naturpfad im Bereich der Jausenstation Almluft;
Anfahrt:
Von der Zillertalstraße B 169 (Verbindung von Wiesing im Inntal (A 12, B 171, B 181) Richtung Süden nach Mayrhofen und weiter bis Ginzling) ca. bei Km 14,0 Richtung Osten nach Stumm abzweigen. In Stumm nach ca. 0,3 km links abbiegen und von dort auf der breiten Bergstraße ca. 1,3 km fahren und links Richtung Gattererberg abbiegen. Auf der nun engeren, aber durchgehend asphaltierten Bergstraße wird nach weiteren ca. 0,3 km über eine einspurige Brücke die Märzenklamm überquert. Nach weiteren ca. 3,2 km bei einer Straßengabelung rechts halten, noch etwa 1,9 km bis zur Jausenstation Almluft fahren und dort auf dem Parkplatz den PKW abstellen (ca. 7,0 km nach der Abzweigung von der B 169).
Einkehr:
Jausenstation Almluft, Steinbergaste (mit unregelmäßige Öffnungszeiten in den Sommermonaten)
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 11°55'26''/47°18'36''
Rechtswert (UTM): 721015 m (Zone: 32 N)
Hochwert (UTM): 5243780 m (Zone: 32 N)
BEV Plan:
ÖK50/2224
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