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Rauher Kalbing:
Im Blickfeld der mächtigen Kremsmauer
Rauher Kalbing Abbildung 1
Abb. 1

Auf der Fahrt aus dem oberösterreichischen Zentralraum durch das Kremstal Richtung Süden zu den ersten Gipfeln der Voralpen fallen die mächtige Kremsmauer und westlich davon die etwas niedrigere Falkenmauer (Abb. 1) sofort auf. Diesen nördlich vorgelagert ist die Gradnalm (1.240 m), von der man in kurzer Zeit gleich drei Gipfel, den Pfannstein (1.423 m), den Rauher Kalbing (1.381 m) und den Herrentisch (1.333 m), besteigen kann. Wir entscheiden uns beim nachfolgenden Wandertipp für den mittleren von den Dreien. Der Ausgangspunkt unserer Tour liegt beim Kremsursprung (687 m), wo durch den Zusammenfluss mehrerer Bäche die Krems entsteht, die nach rund 63 km in die Traun mündet. Auf seinen ersten Kilometern dorthin ist der Fluss von sehr steilem und felsigem Gelände (Abb. 2) umgeben. So überrascht es ein wenig, dass unsere Tour in dieser Umgebung technisch recht einfach und als familienfreundlich zu bezeichnen ist.

Je nachdem, wo man einen Parkplatz findet, startet man die Tour. Bereits rund 100 m vor dem mit einer Tafel gekennzeichneten Kremsursprung (Abb. 3) zweigt – von der Zufahrtsstraße taleinwärts gesehen – rechts der markierte Aufstiegsweg ab. Parkt man aber direkt beim Kremsursprung, wandert man ein kleines Wegstück auf der hier beginnenden Forststraße und biegt dann links auf den querenden, markierten Aufstiegsweg ab. Auf einem etwas steinigen Waldsteig geht es zunächst steil bergan. Nach einem kurzen Flachstück erreicht man eine Lichtung mit schönem Blick hinauf zu unserem späteren Gipfelziel (Abb. 4). Noch kurz geht es etwas steiler durch einen Jungwald, dann kommt man erneut zu unserer Forststraße, in die man links einbiegt. Gemächlich ansteigend verlassen wir diese nach etwa 5 Minuten in einer Kurve wieder links und kürzen auf einem breiten Weg, der in einen steilen Steig übergeht, etwas ab. Wieder auf einer Forststraße, geht es nun etwas länger auf dieser – weiter Richtung Nordwesten – kontinuierlich ansteigend in einem Graben weiter aufwärts. Die Forststraße geht in weiterer Folge in einen Steig über und steigt nun steiler und etwas steinig zu einer Forststraßen-Querung (ca. 935 m) auf. Wir biegen links auf die Forststraße ab, verlassen diese aber rechts nach wenigen Schritten wieder. Auf einem etwas steileren Steig queren wir diese bald ein weiteres Mal und steigen jetzt auf breitem Weg kurz noch recht steil und die 1.000-Meter-Marke überwindend weiter aufwärts. Bei einem Flachstück wendet sich unser Weg zuerst nach rechts und dann nach links zu einer größeren Lichtung namens Sattelhalte, auf der eine stattliche Jagdhütte (1.010 m, Abb. 5) steht. Für den Aufstieg vom Ausgangspunkt hierher benötigt man etwa 1¼–1½ Stunden.

Auf der links der Jagdhütte beginnenden Forststraße geht es nun Richtung Südosten sehr steil aufwärts. Bei einer Lichtung öffnet sich kurz eine schöne Aussicht Richtung Südosten zum Sengsengebirge (Abb. 6). Am Ende nicht mehr ganz so steil, erreicht man nach rund 35–40 Minuten von der Jagdhütte das untere Ende der Gradnalm. Es ist nun mit Blick zum Rauhen Kalbing links und rechts zum Pfannstein (Abb. 7) nicht mehr weit bis zu der im Sommer bewirtschafteten Almhütte (Abb. 8), die man nach etwa 2,0–2¼ Stunden vom Ausgangspunkt erreicht und von deren Terrasse man einen großartigen Blick Richtung Südosten (Abb. 9) genießt.

Um nun zum im Süden gut sichtbaren Rauhen Kalbing weiterzuwandern, geht es auf dem hinter der Hütte beginnenden Almweg leicht aufwärts. Schon bald verlassen wir diesen rechts und steigen auf einem etwas steinigen Wiesenpfad in kleinen Serpentinen die steile Wiese unterhalb des Pfannsteins aufwärts. Der Steig wendet sich nach links und schon nach etwa 15 Minuten von der Almhütte erreichen wir eine Weggabelung auf dem Sattel zwischen Pfannstein und dem Rauhen Kalbing. Wir halten uns links und steigen am rechten Rand einer Wiese entlang eines gemütlich nach oben führenden Kamms (Abb. 10) in knapp 5 Minuten zu einem Viehzaun, den wir übersteigen, auf. Hier verlassen wir den markierten Weg und wandern zu Beginn direkt rechts vom Zaun auf einem schmalen, nicht markierten Pfad – wieder in etwa 5 Minuten – hinauf zum Mini-Gipfelkreuz (Abb. 11), das von Wald umgeben ist. Nur eine schmale Sichtachse zur mächtigen Kremsmauer ist glücklicherweise nicht von Bäumen verstellt. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir rund 800 Hm bewältigt haben, benötigt man etwa 2½–2¾ Stunden.

Es geht wieder abwärts zum markierten Weg, wobei wir, kurz bevor wir diesen erreichen, unbedingt den Blick zum Kasberg (1.747 m) und zum Toten Gebirge (Abb. 12) genießen sollten. Gleich nachdem man den Viehzaun überstiegen hat, wartet Richtung Norden ein grandioser Blick zur Gradnalm mit dem dritten Gipfel, dem Herrentisch, dahinter und Richtung Nordosten nach Kirchdorf an der Krems und ins Alpenvorland (Abb. 13). Mit Blick zum etwas felsigen Pfannstein (Abb. 14) geht es wieder mit wenigen Schritten hinunter zum Sattel und zurück zur Almhütte, vor der man bereits nach 15–20 Minuten vom Gipfel des Rauhen Kaiblings steht. Man kann übrigens vom Sattel zwischen Rauhen Kalbing und Pfannstein auch den rechts beginnenden Almweg nutzen, was kaum mehr Zeit bedeutet und sicherlich um einiges gemütlicher ist.

Von der Gradnalm geht es auf dem Aufstiegsweg in etwa 30 Minuten wieder sehr steil hinunter zur Jagdhütte, wobei man bei der Lichtung unterwegs einen weiteren Blick ins Alpenvorland genießen sollte. Man steigt auf dem Aufstiegsweg weiter ab zur zweiten Forststraßen-Querung, wandert dann im Graben und in weiterer Folge links oberhalb des Grabens zurück zum Ausgangspunkt, den man nach 1¾–2,0 Stunden vom Rauhen Kalbing erreicht. Wer es gern gemütlicher hat, kann von der zweiten Forststraßen-Querung mit einem zusätzlichen Zeitaufwand von etwa 10–15 Minuten hier weiter die Forststraße nehmen. Dabei genießt man unterwegs einen tollen Blick zur Kremsmauer (Abb. 15). Bei einer Forststraßen-Gabelung, die man nach etwa 20–25 Minuten erreicht, muss man sich rechts halten. Im unteren Bereich kann man dann wieder den markierten Weg benützen oder bei der nächsten Abzweigung des markierten Steigs weiter auf der Forststraße mit einem zeitlichen Mehraufwand von ca. 5–10 Minuten zum Kremsursprung absteigen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz beim Kremsursprung über die Gradnalm auf den Rauhen Kalbing ca. 800 Hm in etwa 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. ca. 1¾–2,0 Stunden (Abstieg). Bei Benützung der Forststraße beim Abstieg verlängert sich dieser um etwa 10–20 Minuten (je nach Variante).
Zeitraum:
April–November
Anforderungen:
Mittellange, technisch einfache, familienfreundliche Tour mit einigen sehr steilen Wegteilen auf Forststraßen, Wegen und Steigen. Auf Plänen bzw. bei Beschreibungen werden für den Rauhen Kalbing auch die Bezeichnungen Rauher Kaibling bzw. Rauher Kalbling verwendet!
Highlights:
Kremsursprung, schöne Ausblicke Richtung Osten zum Sengsengebirge, ins Alpenvorland und zur mächtigen Kremsmauer, das steile und große Wiesengebiet rund um die Gradnalm
Anfahrt:
Auf der Autobahn A 9 von Norden kommend bis Abfahrt Inzersdorf/Kirchdorf und weiter auf der Bundesstraße B 138 Richtung Süden bzw. von Süden kommend bis Abfahrt Klaus und weiter auf der Bundesstraße B 138 Richtung Norden bis Km 37,4 fahren. Dort Richtung Westen abbiegen und ca. 3,2 km auf einer schmäler werdenden und nicht durchgängig asphaltierten Straße bis zum Parkplatz Kremsursprung fahren.
Einkehr:
Gradnalm, GH in Micheldorf an der Krems
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 14°06'15''/47°51'32''
Rechtswert (UTM): 433005 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5301010 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4201
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