Wandertipps > Oberösterreich > Dümlerhütte
Dümlerhütte:
Nordöstlich des Warschenecks
Dümlerhütte Abbildung 1
Abb. 1

Besonders konditionsstarke Alpinisten besteigen den höchsten Gipfel der Pyhrngruppe, das 2.388 m hohe Warscheneck, von Nordosten (Abb. 1) kommend. Sie starten dabei beim idyllisch gelegenen Gleinkersee (806 m) und legen bei der gastlichen Dümlerhütte (1.495 m) ihre erste Rast ein, bevor sie oberhalb der Waldgrenze auf alpinen Steigen über den Toten Mann (2.137 m) zum Gipfel aufsteigen. Auch unser nachfolgender Wandertipp beginnt beim Gleinkersee, führt durch den engen Seegraben zur Dümlerhütte und über den Präwald wieder retour zum Beginn der Tour. Schon bei der Fahrt zum Ausgangspunkt, dem großen Parkplatz knapp unterhalb des Sees, bemerkt man, dass diese Rundtour über steiles und felsiges Waldgelände (Abb. 2) führt, das nicht nur bei rutschigen Wegverhältnissen Trittsicherheit erfordert.

Vom Parkplatz (ca. 800 m) geht es mit ein paar Schritten vorbei am GH Seebauer zum nördlichen Ufer des Gleinkersees. Hier hat man einen grandiosen Blick auf den zwar nicht sehr großen, aber sehr beliebten Badesee (Abb. 3) mit dem Seegraben im Hintergrund, der im Osten vom Seespitz (1.574 m) und im Westen vom Präwald (1.227 m) flankiert wird. Wir halten uns nach Erreichen des Seerundweges rechts und wandern zur Westseite des Sees. In einem leichten Auf und Ab geht es auf einem breiten Waldweg bis zu einer Abzweigung, die wir nach knapp 15 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen und bei der wir rechts zum Seegraben abbiegen. Anfangs im Wald Richtung Süden noch angenehm ansteigend, wird unser Steig bald um einiges steiler und steiniger. Nach einem kurzen Flachstück, bei dem wir auf die linke Seite des Grabens wechseln, wird es bald wieder deutlich steiler und felsiger (Abb. 4). Speziell bei Nässe sollte man genau auf seine Schritte achten, wobei der Steig zwischen den Felsbrocken recht geschickt angelegt ist. Ein Vorteil ist sicherlich, dass selbst im Sommer die Sonne im engen Seegraben kaum zu sehen und damit die Hitze halbwegs erträglich ist. Ein Hindernis stellen die oft kreuz und quer liegenden Baumstämme dar, die man an einigen Stellen übersteigen muss. Man kann zu Recht sagen: Der Seegraben erinnert an einen Urwald (Abb. 5)!

Nach ca. 45–60 Minuten vom Ausgangspunkt kommt man am Ende des Seegrabens zu einer Weggabelung (ca. 1.130 m, Abb. 6). Links kann man zum Seespitz aufsteigen, der aber – wir werden es später sehen – in seinem Gipfelbereich stark von Windbruch beeinträchtigt ist. Wir halten uns rechts und müssen auf dem steilen Waldhang Richtung Westen einige kleinere Felspassagen meistern. Bald schon wird unser Aufstiegsweg, der jetzt erneut in einem Graben Richtung Süden führt, wieder einfacher begehbar. Langsam wird der Graben auch breiter und lichter, erste Pflanzen beginnen unseren Weg (Abb. 7) zu säumen. Etwa 30 Minuten nach der letzten Weggabelung kommen wir zur unbewirtschafteten Zickalm (ca. 1.350 m, Abb. 8), wo unser Steig sich nun rechts Richtung Westen wendet und zu Beginn noch steil und in weiterer Folge angenehm zu einem Querweg aufsteigt, der später unser Abstiegsweg zum Präwald sein wird. Bereits mit Blick zur Dümlerhütte (Abb. 9) biegen wir in diesen links – Richtung Süden – ein und wandern nochmals steil hinauf zur Hütte, die sich knapp oberhalb der Waldgrenze befindet.

Nach etwa 2,0–2¼ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen man fast genau 700 Hm aufgestiegen ist, erreicht man die Hütte. Zu dieser kann man über verschiedene Wege gelangen und sie erfreut sich großer Beliebtheit. Das kann an sonnigen Wochenendtagen schon zu Platzproblemen (Abb. 10) führen. Bevor man sich einen Tisch sucht, sollte man Richtung Süden den eindrucksvollen Blick zur Roten Wand (1.872 m, Abb. 11) und Richtung Norden zum Sengsengebirge (Abb. 12) mit dessen höchstem Punkt, dem Hohen Nock (1.963 m), genießen. Im Westen erblickt man den Kleinen Priel (2.136 m, Abb. 13).

Für den Abstieg geht es kurz auf dem letzten Teil des Aufstiegsweges zurück und dann geradeaus auf einem Wiesenstreifen in einer Waldschneise auf breitem Weg angenehm abwärts. Dann wird das Gelände wieder um einiges steiler, unser etwas steiniger Steig führt nun in Serpentinen abwärts. Bei einer Lichtung ist rechts der östlich von uns gelegene Seespitz (Abb. 14) mit seinem von Windbruch gezeichneten Gipfelplateau gut zu sehen. Ab jetzt geht es wieder weniger steil vorbei an der Tommerl Alm zu einer schönen Wiese (1.232 m), die man von der Dümlerhütte nach etwa 35–40 Minuten erreicht und an deren rechten Rand mehrere Wege aufeinandertreffen. Wir wandern auf einem Waldsteig geradeaus fast eben weiter. Unser – den steil abfallenden Hang querender – Steig wird zunehmend steiniger und felsiger, auch hier ist Trittsicherheit gefordert. Nach dem rund 10–15 Minuten dauernden Flachstück ist man hier unweit des höchsten Punktes des Präwalds und nun beginnt der finale Abstieg zum Ausgangspunkt. Dieser verläuft weiter über Waldgebiet, ist teilweise sehr steil und erfordert höchste Aufmerksamkeit! Da sich nur sehr selten Ausblicke ergeben, kann man sich voll und ganz auf den Abstieg konzentrieren, wobei es zwar immer wieder an Felsen vorbeigeht, diese aber kein Problem darstellen. Bereits im unteren Teil dieses Steilstückes wird unser Steig breiter und an einer kurzen Stelle feuchter. Unten am Waldrand angekommen, geht es für wenige Meter rechts einbiegend auf einem Weg und dann nochmals steil zu einer Wiese – mit Blick zum Hohen Nock (Abb. 15) nördlich von uns.

Wir biegen rechts auf eine asphaltierte Straße ab, genießen den Ausblick zum rechts von uns liegenden Gleinkersee (Abb. 16) mit dem Großen Pyhrgas (2.244 m) im Osten im Hintergrund und wandern vorbei am GH Tommerl zurück zum Ausgangspunkt, den wir nach etwa 1¾–2,0 Stunden von der Dümlerhütte erreichen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz unterhalb des Gleinkersees durch den Seegraben zur Dümlerhütte ca. 700 Hm in etwa 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. über den Präwald ca. 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–November
Anforderungen:
Nicht allzu lange, technisch zwar unschwierige, aber auf Grund des zum Teil sehr steilen, felsigen Geländes anspruchsvolle Rundtour, die Trittsicherheit erfordert.
Highlights:
Gleinkersee, der Seegraben, Ausblick von der Dümlerhütte, Hochseilgarten am Ostufer des Gleinkersees;
Anfahrt:
Auf der Autobahn A 9 bis Abfahrt Windischgarsten, rechts Richtung Süden auf die Bundesstraße B 138 abzweigen und ca. 1,5 km bis zur Ausfahrt Windischgarsten Mitte (Km 65,4) fahren. Dort rechts Richtung Gleinkersee abbiegen und knapp 5,0 km auf einer Landstraße bis zum großen Parkplatz fahren.
Einkehr:
GH Seebauer, Dümlerhütte, GH Tommerl
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 14°17'49''/47°41'28''
Rechtswert (UTM): 447260 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5282225 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4207
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: