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Gaisberg/Nockstein:
Rundtour auf zwei sehr unterschiedliche Gipfel
Gaisberg/Nockstein Abbildung 1
Abb. 1

Östlich der Landeshauptstadt Salzburg ragt der Gaisberg (1.287 m, Abb. 1) in die Höhe. Ein Berg in Form eines Trapezes – wenn da nicht auf dem nördlichen Ausläufer mit dem felsigen Nockstein (1.042 m, Abb. 2) ein zweiter, wesentlich niedrigerer Gipfel wäre. Am Gaisberg selbst findet man eine fast flache Bergwiese mit herrlichem Blick auf die Mozartstadt und die umliegende Bergwelt. Die nachfolgende Rundtour führt von Osten auf die beiden ungleichen Gipfel.

Ausgangspunkt ist der kleine Weiler Weißbach (830 m), der westlich der Gemeinde Koppl liegt. Am Ende der schmalen, aber asphaltierten Straße befindet sich ein Parkplatz, der eigens für Wanderer angelegt wurde. Bei der oberhalb des Parkplatzes liegenden Weggabelung wählt man den rechten Weg (Nr. 70A), der links an einem Hof vorbei über eine Wiese leicht ansteigend eine kleine Anhöhe hinaufführt. Dort wartet, während man im Nordwesten den bereits nahen Nockstein vor Augen hat, neben einem Wegkreuz eine Sitzbank, von der man einen ersten schönen Blick Richtung Salzkammergut genießen kann. Der weiterhin breite Weg führt nun leicht abwärts zu einer Brücke, auf der der Weißbach überquert wird. Hier beginnt nun der kurze, steile Anstieg auf den Nockstein. Zunächst noch auf offenem Gelände – ein schöner Blick retour zur gerade überquerten Anhöhe (Abb. 3) lohnt auf alle Fälle – gelangt man nach wenigen Minuten in den Wald, in dem es nun recht steil hinauf zu einem schmalen Sattel geht. Hier trifft unser Anstiegsweg auf die eher gemütliche Aufstiegsvariante vom Gasthof am Riedl“ (Weg Nr. 70) und auf den sehr steilen Steig (Weg Nr. 72A), der aus dem nördlich gelegenen Guggenthal hier heraufführt. Wir zweigen links in den Weg Nr. 70 ein, der nun steil – teilweise mit Hilfe von angelegten Stufen – zum unterhalb des Nocksteins gelegenen Sattel (ca. 985 m) aufsteigt. Hier erwartet uns ein erster Blick hinunter auf die Mozartstadt. Etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit benötigt man für den noch anstehenden Gipfelaufstieg von etwa 60 Hm (Höhenmeter). Dazu wählt man den rechten Steig, der an die Ostseite des Nocksteins führt. Mit Hilfe einer gut gesicherten Steiganlage und nach dem Überwinden einiger harmloser Felsen im oberen Teil gelangt man in wenigen Minuten zum schmalen Gipfelbereich mit Kreuz (Abb. 4), das auf einem größeren Felsen steht. Besonders eindrucksvoll ist der Blick Richtung Osten zu den Bergen des Salzkammerguts (Abb. 5). Für die erste Etappe der Rundwanderung benötigt man rund 40–45 Minuten, in denen man mit einer ersten Gegensteigung zu Beginn der Wanderung etwa 240 Hm bewältigt hat.

Nach dem vorsichtigen Abstieg vom steilen Gipfelbereich des Nocksteins zum Sattel geht es auf einem gut angelegten Steig (zuerst Weg Nr. 60, dann Nr. 810) nun auf bzw. links neben einem langgezogenen Kamm Richtung Gaisberg (Abb. 6), wobei man im steten Auf und Ab kaum an Höhe gewinnt. Nach der dritten Weggabelung beginnt der steile Aufstieg, der uns nach etwa 45 Minuten vom Nockstein zum Gaisberg-Rundweg (ca. 1.100 m) führt, in den wir rechts einbiegen. Hier trifft man bei gutem Wetter viele Spaziergänger, die auf der Forststraße ohne große Anstrengung den Gaisberg umrunden. Zunächst auf flachem und dann etwas absteigendem Weg erreicht man nach etwa 10 Minuten den links abzweigenden Aufstiegsweg (Nr. 70) zum Gipfel des Gaisbergs. Am Anfang fast gemütlich, wird es zunehmend steiniger und auch Baumwurzeln stellen manchmal kleinere Hindernisse dar. Die schwierigsten Stellen werden auch hier mit Hilfe von Holzstufen überwunden. Vorsicht nur bei nassen Wegverhältnissen! Kurz bevor man auf dem Serpentinensteig links von der Sendeanlage das Gipfelplateau erreicht, bietet sich ein eindrucksvoller Blick hinunter auf die Stadt Salzburg. Wenige Meter neben dem Sender steht auch ein eher unspektakuläres Gipfelkreuz. Rund 1¼–1½ Stunden vom Nockstein (vom Ausgangspunkt in Weißbach ca. 2,0–2¼ Stunden, mit allen Gegensteigungen knapp 600 Hm) erwartet den Wanderer neben dem Blick auf Salzburg (Abb. 7) im Süden ein Weitblick, der vom Dachstein (Abb. 8) über die Salzburger Berge bis zu den Bayerischen Alpen (Abb. 9) reicht. Besonders eindrucksvoll ist dabei der mächtige Untersberg (Abb. 10) im Südwesten. Etwas unterhalb des Gipfelkreuzes warten gleich zwei Gasthäuser, das GH Gaisbergspitze und der Panoramawirt am Gaisberg mit Speis und Trank auf die vielen Wanderer. Zu diesen kommen noch viele Ausflügler, die mit Bussen (auch öffentlich) oder PKW über die Gaisbergstraße den Salzburger Hausberg bezwingen.

Zum Abstieg nützen wir nicht den bei Nässe etwas unangenehmen Aufstiegsweg, sondern den langgezogenen Bergrücken, der sich Richtung Südost talwärts zieht. Großteils immer Richtung Koppl (Weg. Nr. 804) führt der breite Weg zunächst gemütlich – mit schönem Blick links hinunter zum Nockstein (Abb. 11) und in Richtung Norden zu den Salzburger Voralpenseen (z.B. zum Wallersee) – und dann steiniger und steiler abwärts. Nach rund 20 Minuten vom Gipfel führt der Steig links an einer Kurve der Gaisbergstraße (1.150 m) vorbei, 10 Minuten später kreuzt man den Gaisberg-Rundweg (ca. 1.050 m). Nachdem man kurze Zeit später an einem tiefen, abgesperrten Erdloch vorbeigekommen ist, wird der Steig schmäler und teilweise um vieles steiler. Nach etwa 50–60 Minuten vom Gipfel wird der Steig auf einem dem Gaisberg vorgelagerten Geländeteil wieder flacher und man erreicht bei einer Weggabelung einen Platz, der auf den Landkarten als Klausberg (902 m) bezeichnet wird.

Geradeaus weiter abwärts wird der Weg wieder breiter. Bei einer rechts nach unten führenden Abzweigung verlassen wir den markierten Weg nach Koppl und halten uns links. Nach einem kurzen steilen Wegstück erreicht man am Rande des Wiesengeländes den tiefsten Punkt unserer Rundtour (ca. 800 m). Man biegt links in den Weg ein und benötigt etwas Orientierungssinn (keine Markierung!), um im Wald eine etwa 60 Hm-Gegensteigung zu bezwingen. Am höchsten Punkt angekommen, geht es wieder steil abwärts, hier ignoriert man einen von links oben einbiegenden Weg und gelangt bald zum Wiesengelände. Nach wenigen Schritten erwartet uns der Blick nach Weißbach (Abb. 12), unserem Ausgangspunkt, den wir nach ca. 1½–1¾ Stunden vom Gaisberggipfel erreichen. Trotz einiger herausfordernder Stellen ist diese Rundtour auch für Familien mit größeren Kindern gut geeignet. Das sehr dichte Wegnetz am Gaisberg und am Nockstein kann zwar hie und da zu ein wenig Verwirrung führen, wenn man sich aber an die Weghinweise (inkl. Wegnummern) hält, sollte einer eindrucksvollen Rundtour nichts im Wege stehen.

HM/Zeit:
Aufstieg von Weißbach auf den Nockstein und weiter auf den Gaisberg mit allen Gegensteigungen auf der gesamten Rundtour ca. 650 Hm in rund 2,0–2¼ Stunden, Abstieg über Klausberg in ca. 1½–1¾ Stunden
Zeitraum:
März–November
Anforderungen:
Nicht allzu lange und unschwierige Rundtour, wobei aber an manchen Stellen (im Bereich Nockstein-Gipfel und beim finalen Aufstieg vom Gaisberg-Rundweg zum Gaisberg-Gipfelplateau) Trittsicherheit und am Nockstein auch Schwindelfreiheit notwendig ist. Beim Abstieg ist im unteren Bereich Orientierungssinn gefragt.
Highlights:
Aufstieg zum Nockstein-Gipfel, Blick vom Nockstein und vom Gaisberg auf die Mozartstadt Salzburg und das Umland
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 158 bei der Kreuzung ca. 8 km von Salzburg (von Westen) bzw. 20 km von St. Gilgen (von Osten) südlich nach Koppl abzweigen. Rund 300 Meter nach der Ortstafel von Koppl an der höchsten Stelle der bergaufwärts führenden Ortsstraße rechts in die Mitterhofstraße abzweigen, nach ca. 2 km – zuerst Richtung Süden und größtenteils Richtung Westen – endet die schmale, asphaltierte Straße bei einem Parkplatz in Weißbach.
Einkehr:
GH Gaisbergspitze und Panoramawirt am Gaisberg
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°07‘47‘‘/47°48‘38‘‘
Rechtswert (UTM): 359990 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5296945 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3204
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