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Schoberriegel/Gruft/Kaser Höhe:
Dreifaches Gipfelglück östlich der Turracher Höhe
Schoberriegel/Gruft/Kaser Höhe Abbildung 1
Abb. 1

Die Turracher Höhe ist ein historischer Pass und Grenzübergang zwischen der Obersteiermark und dem Salzburger Lungau im Norden und Kärnten im Süden. Heute ist die Turracher Höhe fest in der Hand der Touristen, die im Winter schneesichere Pistenverhältnisse, im Sommerhalbjahr mit dem Turracher See einen der schönsten Alpenseen und auf den Nockbergen herrliche Wandertouren vorfinden. Die Hausberge der Turracher Höhe befinden sich alle bereits jenseits der steirischen Landesgrenze auf Kärntner Boden. Nachfolgend ein Wandertipp für eine Tour östlich des Turracher Sees mit gleich drei Gipfeln (Abb. 1) – Schoberriegel (2.208 m), Gruft (2.232 m) und Kaser Höhe (2.318 m), die teilweise auch auf dem bekannten Kärntner Grenzweg, der das ganze Bundesland umrundet, – führt.

Unsere Tour auf die Ostseite der Turracher Höhe startet beim Alpengasthof Siegel unweit der Passhöhe. Vorbei am „Wellness-Tempel" Hotel Hochschober führt unser Weg auf der Südseite des Turracher Sees leicht ansteigend zu einem Feriendorf und von dort – immer den Hinweistafeln Richtung Schoberriegel folgend – zur Sonnalm, wo wir auf der linken Seite auch den Schwarzsee (Abb. 2) erblicken. Wir steigen parallel zu einem Lift und einer Skipiste auf einer Forststraße weiter auf. Nach rund 30 Minuten vom Ausgangspunkt unweit der Bergstation des Liftes geht unser weiterer Aufstiegsweg in einen etwas steinigen Steig (Nr. 153) über, der sich in Serpentinen vorbei an einem Sendemast den Schoberriegel hinaufwindet. Dabei sind laufend wundervolle Blicke zum Turracher See (Abb. 3) zu genießen. Schon im oberen Bereich des Aufstiegs gilt es ein paar engere, etwas abschüssige Stellen mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit zu überwinden. Doch unser Steig erreicht bald den grasigen Kamm und ist damit wieder gut begehbar. Nach rund 75–90 Minuten vom Ausgangspunkt steht man dann vor dem Gipfelkreuz des Schoberriegels (Abb. 4).

Kaum mehr als 20 Minuten benötigt man für den Wechsel zum nächsten Gipfel, der Gruft. Dabei geht es am Kamm zuerst rund 45 Hm abwärts zu einer Weggabelung und dann weiter am Kamm rund 70 Hm hinauf zum nächsten, etwas kleineren Gipfelkreuz. War bisher die Haupt-Gehrichtung Süden, steigen wir nun auf einem schmäleren, steilen Kamm Richtung Osten (Abb. 5) rund 100 Hm in den Weitentalsattel ab. Wer keinen Gipfel mehr besteigen will, hält sich bei einer Abzweigung im Sattel links und passiert die Kaser Höhe auf deren steilen Nordseite. Kaum länger als 30–40 Minuten benötigt man für die 200 Hm-Besteigung der Kaser Höhe, die zwar teilweise steil, aber über den breiten Wiesenrücken (Abb. 6) erfolgt. Wenn man das Kreuz an der höchsten Stelle erreicht hat, steht man auf einem Gipfel (Abb. 7) mitten in der Zentralregion der Nockberge, aber auch darüber hinaus sind unzählige Gebirgszüge – die Karawanken im Süden, die Seetaler Alpen im Osten, die Niederen Tauern und das Dachsteinmassiv (Abb. 8) im Norden und als Krönung die Hohen Tauern mit der Hochalmspitze (Abb. 9) im Westen – zu bewundern. Einige hundert Meter unterhalb des Gipfels kann man kleine, idyllisch gelegene Bergseen (Abb. 10) entdecken.

Zum Abstieg muss man entweder in den Weitentalsattel zurückkehren und dann rechts in den bereits erwähnten Querungsweg an der Nordseite der Kaser Höhe abbiegen, oder man steigt Richtung Nordwesten „wild“ zu diesem Weg ab und spart sich damit rund eine halbe Stunde Gehzeit. Dabei orientiert man sich an einem nach vorne verlaufenden Kamm mit einem Hochsitz an dessen Ende. Doch Vorsicht: Bei Nebel oder Schlechtwetter ist die Orientierung in diesem Gebiet sehr schwierig! Weiters muss man, bevor man nach rund 10–15 Minuten Abstieg rechts in den Querweg abbiegt, einen Stacheldrahtzaun überwinden. Gemütlich geht es jetzt zu dem schon erwähnten Hochsitz – mit tollem Blick zum höchsten Gipfel der Nockberge, dem 2.441 m hohen Eisenhut (Abb. 11), der sich schon auf steirischem Boden befindet – und von diesem links ein paar Meter abwärts zu einer hier endenden Forststraße. Auf dieser geht es nun länger mäßig abwärts, bis man nach rund 60 Minuten von der Kaser Höhe zu einer Weggabelung (Engeleriegel, 1.930 m) kommt. Wir zweigen hier links auf den Kärntner Grenzweg ab, der uns teilweise auf Steigen und teilweise auf einem Forstweg zum Talschluss des Weitentals führt. Dabei hat man nochmals die drei bestiegenen Gipfel (Kaser Höhe: Abb. 12) vor sich. Auf der anderen Talseite wartet nun eine Gegensteigung von knapp 100 Hm auf uns. Etwa nach 50–55 Minuten vom Engeleriegel steht man vor dem Schwarzsee, den man am besten südseitig, teilweise über feuchte Wiesen, passiert. Dann steht man wieder vor der Sonnalm und kehrt in wenigen Minuten zum Ausgangspunkt auf der Turracher Höhe zurück. Für die ganze ostseitige Tour, bei der man inklusive aller Gegensteigungen rund 800 Hm bewältigen muss – wenn man alle drei Gipfel erklimmt –, benötigt man etwa 4¼–4¾ Stunden.

HM/Zeit:
Vom Alpengasthof Siegel auf der Turracher Höhe über den Schoberriegel und die Gruft auf die Kaser Höhe und retour über den Engeleriegel mit einigen Gegensteigungen etwa 800 Hm in rund 4¼–4¾ Stunden
Zeitraum:
Mai–Oktober
Anforderungen:
Technisch einfache, nicht allzu lange Tour auf Forststraßen und Almsteigen. Vorsicht beim Aufstieg zum Schoberriegel – Trittsicherheit nötig; Orientierungssinn bei der abkürzenden Abstiegsvariante von der Kaser Höhe gefragt
Highlights:
Toller Rundblick von allen drei Gipfeln; der Schwarzsee
Anfahrt:
Von Norden: von Predlitz an der Landesgrenze Steiermark/Salzburg (B 95 von St. Michael, A 10 bzw. B 97/B 96 von Scheifling/Murau) auf der B 95 bis zur Turracher Höhe; von Süden: von Patergassen (B 95 von Klagenfurt/Feldkirchen bzw. B 98/B 88 Villach/Spittal an der Drau/Radenthein) auf der B 95 bis zur Turracher Höhe, beim Alpengasthof Siegel parken
Einkehr:
Alpengasthof Siegel auf der Turracher Höhe, Sonnalm
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°52'30''/46°54'54''
Rechtswert (UTM): 414340 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5196335 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3106
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