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Karren/Staufenalpe:
Durch die imposante Rappenlochschlucht
Karren/Staufenalpe Abbildung 1
Abb. 1

Die Rappenlochschlucht zählt auf jeden Fall zu den imposantesten Naturdenkmälern Vorarlbergs. Eine Durchquerung, die praktisch das ganze Jahr möglich ist, kann man gut mit einer Besteigung des Hausbergs von Dornbirn, des Karren (971 m, Abb. 1), verbinden. Diese familienfreundliche, einfache Wanderung lässt sich auch beliebig verlängern, zum Beispiel Richtung Staufenalpe.

Ausgangspunkt des nachfolgend beschriebenen Wandertipps ist der Parkplatz in Gütle (ca. 505 m) auf der Straße von Dornbirn südöstlich ins Bergdorf Ebnit. Nahe der Rappenlochschlucht befinden sich hier neben einem Gasthof auch ein Krippen- und ein Rolls-Royce-Museum (Abb. 2). Am linken Rand eines kleinen Parks führt ein Weg leicht ansteigend taleinwärts. Eine schmale Straße wird gleich wieder rechts verlassen und man gelangt mit wenigen Schritten eben zum Eingang der Rappenlochschlucht. Zunächst auf einer längeren Holzbrücke über die Dornbirner Ache, wendet sich unser Weg der rechts liegenden Ebniter Ache zu, die sich über einen Wasserfall mit der Dornbirner Ache verbindet. Immer wieder über Holzstege und Treppen geht es weiter zu einem zweiten Wasserfall, bei dem die Ebniter Ache mithilfe einer Holzbrücke überquert wird. Man sollte an dieser Stelle sich nach links wenden und auf einem schmalen Holzsteg (Abb. 3) unbedingt den kurzen Umweg zum Aussichtspunkt machen, da dort die steile, felsige Steilstufe der Rappenlochschlucht besichtigt werden kann. Der früher diese Kernstelle durchquerende Steg wurde leider vor einigen Jahren durch einen Felssturz zerstört. Daher muss man diesen Bereich nun über einen neu angelegten Weg mit vielen Stufen umgehen. Am oberen Ende kann man knapp vor einer bereits schon vom Aussichtspunkt hoch oben sichtbaren Brücke auf die parallel führende Straße wechseln oder auf einem kühn angelegten Holzsteig unter der Straßenbrücke zunächst eben und anschließend leicht absteigend zum nächsten Wasserfall wandern. Man sollte sich unbedingt Zeit lassen und die beeindruckenden Blicke tief in die Schlucht in vollen Zügen genießen (Abb. 4). Der nächste Höhepunkt der beschriebenen Tour ist der grün schimmernde Staufensee (ca. 600 m, Abb. 5), ein kleiner Speichersee, den man je nach Wandertempo nach etwa 20–30 Minuten vom Ausgangspunkt erreicht.

Man hält sich bei der Weggabelung am Beginn des Staufensees rechts und kommt in wenigen Minuten zu einer weiteren Weggabelung, bei der man rechts das Seeufer verlässt. Zunächst geht es den Berg leicht aufwärts und dann wieder talauswärts, wobei der breite Weg dabei etwas an Höhe verliert, dann kommt man in der Nähe der bereits vorher erwähnten Straßenbrücke zu einer weiteren Weggabelung. Hier führt der breite Weg nun links angenehm aufwärts Richtung Karren. Wenige Schritte nach einer weiteren Weggabelung, bei der im Osten die Mörzelspitze (Abb. 6) gut zu sehen ist, und nach einem rechts im Wald stehenden Holzhaus (ca. 700 m) zweigt unser Weg rechts ab. Jetzt wird ein kurzer Hang überwunden – hier ist es um einiges steiler. Am oberen Ende verlassen wir wieder links den Weg und müssen in weiterer Folge eine waldige Steilstufe auf einem gut angelegten Steig teilweise mit Hilfe von vielen Stufen und Serpentinen bewältigen. Oben etwas weniger steil, folgt ein geruhsameres Wegstück, bevor es nochmals so richtig steil wird. Mittels Stufen kommt man wieder zu einem Forstweg, der nach wenigen Schritten in den Weg von Ebnit zum Karren rechts einmündet (ca. 890 m). Nach einem ca. 15–20-minütigen Wegstück, bei dem wir erneut etwa 40 Hm verlieren, gelangen wir zum Familienweg, der von der Talstation der Seilbahn auf den Karren führt.

Nun wieder aufwärts, gelangt man nach rund 10 Minuten zu einem Aussichtsplatz mit Blick zum Bodensee (ca. 900 m). Hier queren wir auch unseren späteren Abstiegsweg, wenn man sich für die Verlängerung zur Staufenalpe entscheidet. Wir gehen geradeaus und steigen nach einem kurzen ebenen Wegstück – auf dem sich die Abzweigung zu einer rechts führenden, weiteren Abstiegsoption zur Talstation befindet – zum Sattel (ca. 950 m) zwischen dem Karren und dem Staufen auf. Wir zweigen rechts ab und erreichen nach knapp 10 Minuten die Bergstation und das beliebte Panoramarestaurant am Karren. Atemberaubend sind die Blicke ins untere Rheintal und zum Bodensee Richtung Norden (Abb. 7) und bereits beim letzten Aufstiegsteil Richtung Süden zum steil abfallenden Felshang des benachbarten Breiter Berges (1.092 m, Abb. 8) und zum Säntis im schweizerischen Appenzell im Hintergrund. Für den gesamten Aufstieg, bei dem man mit den beschriebenen Gegensteigungen im Bereich der Rappenlochschlucht und dann weiter oben rund 550 Hm bewältigen muss, sollte man etwa 1½–1¾ Stunden einplanen.

In den Wintermonaten oder wenn man bereits müde ist, sollte man die Wanderung hier beenden und mit der Seilbahn zum Tal gondeln (Betriebszeiten auf Grund des Panoramarestaurants bis in den späten Abend!) bzw. über den Familienweg (ca. 75–90 Minuten) oder den sehr, sehr steilen Stichweg (ca. 60–75 Minuten) zur Talstation etwas über 500 Hm absteigen. Von der Talstation fährt an Wochentagen im 30-Minuten-Takt und am Wochenende im Stundentakt ein Bus zum Ausgangspunkt in Gütle.

Wer aber die Tour noch um rund 45 Minuten verlängern will, kann zur schönen Staufenalpe aufsteigen. Zunächst wieder zum Sattel absteigen und dann vorbei am Berggasthof Kühberg (Abb. 9) steil über Almgelände in Richtung Staufen (Abb. 10) aufsteigen. Nach etwa 15 Minuten vom Karren erreicht man den Staufen-Rundweg (1.020 m). Hier hält man sich links und steigt zuerst noch auf breitem Weg zur Nordseite des Staufens auf. Nach einem kurzen ebenen Wegstück verengt sich der Weg zu einem steil über Stufen mit Geländersicherung versehenen Steig, der wieder in eine Forststraße mündet. Leicht abwärts gelangt man zum breiten Auf- bzw. Abstiegsweg zur Talstation. Noch einmal geht es steil aufwärts und man erreicht ca. 45 Minuten vom Karren bei einer links vom Weg stehenden Kapelle das offene Gelände der Staufenalpe mit schönem Blick zu den nordwestlichen Ausläufern der Bregenzerwälder Berge mit der Mörzelspitze. Bei der Alm (1.098 m, Abb. 11), die wenige Schritte von der Kapelle entfernt ist, erhält man in der warmen Jahreszeit Getränke. Für die Verlängerung der Tour muss man etwas über 150 zusätzliche Hm bewältigen. Der Abstieg zur Talstation erfolgt über die steil abwärts führende Forststraße zum Aussichtsplatz, den wir bereits beim Aufstieg zum Karren passiert haben, und dann weiter über den Familienweg oder den sehr steilen Stichweg. Kurz bevor man das Tal nach etwa 60–75 Minuten von der Staufenalpe erreicht, warten auf einer links vom Abstiegsweg liegenden Lichtung mit Kreuz und zwei Sitzbänken schöne Blicke ins untere Rheintal und zum Bodensee (Abb. 12).

HM/Zeit:
Von Gütle durch die Rappenlochschlucht ca. 550 Hm inklusive aller Gegensteigungen in ca. 1½–1¾ Stunden (Aufstieg) bzw. über den Familienweg (ca. 75–90 Minuten) oder den sehr, sehr steilen Stichweg (ca. 60–75 Minuten) zur Talstation (Abstieg); Zusätzliche 150 Hm in ca. 45 Minuten für den Aufstieg vom Karren auf die Staufenalpe bzw. etwa 60–75 Minuten für den Aufstieg;
Zeitraum:
ganzjährig bis zum Karren (ausgenommen bei starker Schneelage), Verlängerung zur Staufenalpe: Februar bis November
Anforderungen:
Kurze, teilweise steile, technisch unschwierige Wanderung, bei Nässe ist beim Aufstieg zur Staufenalpe kurz Trittsicherheit erforderlich, in der Rappenlochschlucht Schwindelfreiheit; Abstieg über Stichweg bei Nässe und Schnee nicht ratsam
Highlights:
Rappenlochschlucht, Krippen- und Rolls-Royce-Museum in Gütle, Blick vom Karren zum Bodensee und von der Staufenalpe zur Mörzelspitze
Anfahrt:
Auf der Autobahn A 12 nach Dornbirn (Abfahrt Nord aus Richtung Bregenz bzw. Süd aus Richtung Feldkirch), weiter Richtung Zentrum zur Bundesstraße B 190 bis zur Brücke über die Dornbirner Ache, Richtung Südost nach Ebnit abzweigen und bis zum Parkplatz Gütle fahren; von der Talstation der Seilbahn auf den Karren mit dem öffentlichen Bus nach Gütle;
Einkehr:
Gasthof Gütle, Panoramarestaurant Karren, Berggasthof Kühberg, Staufenalpe
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 9°46‘37‘‘/47°23‘26‘‘
Rechtswert (UTM): 558640 m (Zone: 32 N)
Hochwert (UTM): 5248895 m (Zone: 32 N)
BEV Plan:
ÖK50/1224
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